Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

Mit Internisten gegen den Hausärztemangel!

(Wiesbaden) - Für den Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) kann die hausärztliche Versorgung zukünftig nur durch die stärkere Einbindung von Internistinnen und Internisten sichergestellt werden. Wenn die Politik dem drohenden Versorgungsmangel beikommen will, müssen die Fördermaßnahmen für den hausärztlichen Versorgungsbereich auf alle dort tätigen Fachgruppen ausgeweitet werden.

Bisher wird die hausärztliche Versorgung laut §73 Abs. 1a SGB V durch drei Fachgruppen sichergestellt: Allgemeinmediziner, Internisten ohne Schwerpunkt und Kinder- und Jugendärzte. Die Altersstruktur unter den aktuell praktizierenden Hausärzten und der ausbleibenden Nachwuchs in der Allgemeinmedizin gefährden die Versorgung jedoch nachhaltig.

Die von der Politik aufgelegten Maßnahmen zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung richten sich jedoch fast ausschließlich an die Allgemeinmedizin und verkennen damit das Potential der anderen Fachgruppen. Die erwünschten Effekte sind bisher ausgeblieben. Selbst wenn es heute gelänge, mehr Ärzte in der Allgemeinmedizin weiterzubilden, würde sich ein positiver Effekt frühestens in fünf bis sechs Jahren einstellen. Das ist schlicht zu spät. Dagegen ist die Zahl der Internisten in Weiterbildung allein schon deshalb so groß, weil jedes Krankenhaus mit einer internistischen Abteilung ausgestattet ist und somit viele Weiterbildungsstellen in der Inneren Medizin angeboten werden. Im Jahr 2017 stellte die Innere Medizin die mit Abstand größte Gruppe an Facharztabschlüssen.

"Die verstärkte Einbindung von Internisten in die hausärztliche Versorgung ist ein Ansatz, dem Hausärztemangel gezielt und effizient beizukommen", ist sich BDI-Präsident Dr. Spies sicher. Anreize, wie der in einigen Landesärztekammern eingeführte "Quereinstieg Allgemeinmedizin" sind aus Sicht des BDI für die Innere Medizin nicht zielführend. Internisten können sich ohnehin im hausärztlichen Sektor niederlassen. 30 Prozent der Hausärzte sind Internisten, Tendenz steigend.

"Die Versorgungsqualität wird durch Internisten in der hausärztlichen Versorgung zudem eher verbessert, weil in Deutschland überwiegend internistische Krankheiten vom Hausarzt versorgt werden. Mit der demographischen Entwicklung und der zunehmenden Multimorbidität der Patientinnen und Patienten wird die Innere Medizin in der hausärztlichen Versorgungsebene noch wichtiger", sagt Dr. Grebe, selbst hausärztlicher Internist und 2. Vizepräsident des BDI.

Die Weiterbildung zum Internisten sorgt für die notwendige Kompetenz für eben diese Tätigkeit. In seiner klinischen Weiterbildung hat der Internist in der Regel multimorbide Patienten versorgt und ihre Krankheitsverläufe kennengelernt. Dies schafft ärztliche Erfahrung, die für den Hausarzt essentiell ist.

"Auch Indikationsstellung und praktische Anwendung apparativer Untersuchungen ist zentraler Bestandteil der internistischen Weiterbildung. Damit hat der Internist fundierte Kenntnisse über viele technischen Diagnose- und Therapieverfahren und kann diese gezielt und mit Augenmaß einsetzen", stellt Dr. Grebe fest. Dies sind nur zwei Gründe die zeigen, dass der Internist in unserer älter werdenden Gesellschaft kompetente Arbeit als Hausarzt leistet.

"Die Innere Medizin muss deshalb im hausärztlichen Sektor mehr als bisher gefördert werden. Nur so lassen sich auch kurzfristig positive Effekte für die Patientenversorgung realisieren", fordert Dr. Spies.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Tilo Radau, Geschäftsführer Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: (0611) 18133-0, Fax: (0611) 18133-50

(sf)

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