Mittelstand befürwortet Verzicht auf die Ausbildungsplatzabgabe und ruft zu Ausbildungskonvent auf

(Berlin) - Ein Verzicht auf die Abgabe macht nach Überzeugung des Präsidenten der Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand (AWM), Günter Schmitt-Bosslet, den Weg frei, die wirklichen Ursachen der Lehrstellenmisere anzugehen.

"Wir sind froh, dass die Regierungskoalition mehr und mehr erkennt, dass die Ausbildungsplatzabgabe die Lehrstellenmisere nicht lösen kann und nur weitere Probleme schafft. Ein Verzicht ist folgerichtig. Nun gilt es, sachlich an die Ursachen der Lehrstellennot zu gehen."

Schmitt-Bosslet erläutert seine Überlegungen: "Wir brauchen einen Ausbildungskonvent, in dem schonungslos die Schwachstellen der betrieblichen Ausbildung aufgearbeitet werden. Das sind eine immer mehr abnehmende Schulbildung, mangelnde Umgangsformen, Schullastigkeit der Ausbildung, zu geringe Mitsprache der Ausbildungsbetriebe. Hier müssen Reformen ansetzen."

Nur durch eine diesbezügliche Verbesserung der Rahmenbedingungen könne mittelfristig der Erfolg der betrieblichen Ausbildung gesichert werden. "Es geht nicht um die Verwahrung von Jugendlichen, sondern um deren qualitativ hochwertige Ausbildung. Nur das verhindert Arbeitslosigkeit."

Schmitt-Bosslet ermutigt daher die SPD, diesen Weg zu gehen und den populistischen Forderungen nach der Abgabe eine Absage zu erteilen. "In den Gesprächen, die wir in den letzten Wochen mit den Sozialdemokraten führen konnten, ist hierzu die Bereitschaft deutlich geworden."

Für dieses Ausbildungsjahr ruft Schmitt-Bosslet alle Unternehmen auf, zusätzliche Ausbildungsplätze anzubieten: "Es ist angesichts der wirtschaftlichen Lage und vieler berechtigter Kritik an den Jugendlichen sicher nicht einfach, auszubilden. Trotzdem weiß ich, dass die Mittelständler ihrer Verantwortung für die Jugend nachkommen und ausbilden!"

Quelle und Kontaktadresse:
Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand e.V. (AWM) Luisenstr. 41, 10117 Berlin Telefon: 030/288807-0, Telefax: 030/288807-10