Pressemitteilung | Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB)

Mittelstand bemängelt Streikkultur / Schulte: "Verdi fehlt Fingerspitzengefühl"

(Düsseldorf/Berlin) - Der unverhältnismäßige Streik der Schleusenwärter nährt die Sorgen des Mittelstands vor einer fortschreitenden Verschlechterung der Standortbedingungen in Deutschland. Der drohende Verkehrskollaps in den Ballungszentren, spürbarer Fachkräftemangel und eine schleppende Konjunktur engen nach Ansicht des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) die Spielräume für Streiks und soziale Wohltaten erheblich ein.

"Verdi schießt mit seiner grundsätzlichen Blockadehaltung im Streik der Schleusenwärter weit über das Ziel hinaus und leistet unseren Unternehmen, die auf eine Blockade der Transportwege nicht oder nur mit großem Aufwand reagieren können, einen Bärendienst. Hier fehlt den verantwortlichen Funktionären jegliches Fingerspitzengefühl für die fragile wirtschaftliche Situation der Unternehmen, die dem stetigen Kostendruck steigender Löhne und Energiekosten mit Kosteneffizienz zu begegnen versuchen und nun durch den Streik erhebliche wirtschaftliche Schäden erleiden", so BVMW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte, der vor den volkswirtschaftlichen Folgewirkungen der Vernachlässigung der Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur warnt.

Den Mahnungen des Mittelstandes kann sich der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) nur anschließen: "Die durch den Streik bedingte Verlagerung von Transporten auf die Schiene und Straße ist überwiegend teurer, was gerade für die mittelständische Wirtschaft kaum zu erwirtschaftende zusätzliche Kosten bedeutet.", so Boris Kluge der Geschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen. "Der Streik muss sofort beendet werden und beide Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren."

Der Unternehmerverband mahnt in diesem Zusammenhang eine Infrastrukturoffensive für Deutschland an, die den Mix der Verkehrsträger effizient weiterentwickelt. "Die drohende Gefahr eines immer wiederkehrenden Verkehrskollaps sollte zu verstärkten Bemühungen der politischen Akteure führen, die Alternativen zur Straße auszubauen. Ein Viertel des Güterverkehrs wird aktuell über die Binnenschifffahrt und die Schiene abgewickelt. Eine nachhaltige und diversifizierte Standortentwicklung muss diese Verkehrsträger in den Fokus nehmen und Rahmenbedingungen schaffen, die unseren Betrieben Transportsicherheit zu akzeptablen Kosten sicherstellen", so Schulte.

Eine Forderung der sich auch die Binnenhäfen anschließen können: "Wir brauchen kein Abwickeln der Binnenschifffahrt sondern eine zukunftssichere Finanzierung der Wasserstraßeninfrastruktur, denn diese Alternative ist eine Standortqualität Deutschlands in globalen Wettbewerb" betont Kluge.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen e.V. Anja Fuchs, Leiterin, Öffentlichkeitsarbeit Leipziger Platz 8, 10117 Berlin Telefon: (030) 39 88 19 81, Fax: (030) 340 60 85 53

(cl)

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