Pressemitteilung | DER MITTELSTANDSVERBUND - ZGV e.V.

MITTELSTANDSVERBUND gegen Zwangsumlage für Stromnetzentgelte

(Berlin) - "Steigende Stromkosten für den Mittelstand sollen der Großindustrie die Energiewende erleichtern: Das können wir nicht hinnehmen!" — Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUND, warnt vor der ungerechtfertigten Benachteiligung des Mittelstandes durch die bevorstehende Netzentgeltvergünstigung für energieintensive Großunternehmen. Denn die Kosten der Entlastung trügen Mittelstand und Privathaushalte über höhere Strompreise — mittelständischen Handelsbetrieben etwa drohten Zusatzkosten zwischen 150 und 700 Euro.

"Es ist völlig widersinnig, kleine und mittlere Unternehmen, die nachweislich zur Krisensicherung unserer Volkswirtschaft massiv beitragen, durch zusätzliche Energiekosten zugunsten von Stahlhütten und Chemiekonzernen zu belasten. Mit solchen Aktionen zugunsten der Großindustrie nährt die Politik Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit, wenn Sie sich zugleich zum Mittelstand als Stabilitätsanker, Rückgrat der Wirtschaft und Job- und Ausbildungsmotor der deutschen Wirtschaft bekennt", so Dr. Ludwig Veltmann. Es sei geradezu paradox, dass gerade die Unternehmen von den Netzgebühren befreit werden, die die Netze am meisten nutzen.

Hintergrund ist eine im Zuge der Energiewende beschlossene Änderung der Stromnetzentgeldverordnung (StromNEV). Dem neuen Paragrafen 19 StromNEV zufolge sind Großunternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als zehn Gigawattstunden von den Netzgebühren befreit — laut Bundesregierung dürften sie nicht über Gebühr durch die Energiewende belastet werden. Im Ergebnis jedoch kommt diese Befreiung alle sonstigen Nutzer teuer zu stehen, denn ihnen werden die Mindereinnahmen in Form einer Umlage aufgebürdet.
Konkret rechnen Fachexperten vor, dass die Strompreise für Kleinverbraucher durch die neue Form der Abgabe um etwa 0,5 Cent pro Kilowattstunde steigen könnten. Für einen kleineren Einzelhandelsbetrieb etwa würde das bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 30.000 kWh zusätzliche Stromkosten in Höhe von rund 150 Euro bedeuten. Mittlere Möbelfachhändler mit einem Stromverbrauch von 500.000 kWh hätten jährliche Mehrkosten von 700 Euro zu tragen.

"Gerade in einer Zeit des sich weiter verschärfenden Wettbewerbs wird damit dem Mittelstand in unverantwortlicher Weise Eigenkapital und Entwicklungsperspektiven leichtfertig entzogen! Die politisch Verantwortlichen werden deshalb dringend aufgefordert, den Mittelstand vor diesen ungerechtfertigten Zusatzbelastungen zu bewahren!", so Dr. Veltmann.

Quelle und Kontaktadresse:
DER MITTELSTANDSVERBUND - ZGV e.V., Hauptstadtbüro Pressestelle Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 590099-618, Telefax: (030) 590099-617

(tr)

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