MIV warnt vor überzogenen Erwartungen der Milcherzeuger
(Bonn) - Auch wenn kräftige Preiserhöhungen für Trinkmilch, Quark und Sahne derzeit für Furore sorgen, mahnt der Milchindustrie-Verband, Bonn, die Milcherzeuger zur Mäßigung. Insbesondere in Bayern nähmen im starken Wettbewerb der Molkereien um den Rohstoff Milch die Forderungen der Landwirte und ihrer Lobbyisten inzwischen skurrile und die Milchindustrie wirtschaftlich gefährdende Züge an.
Die Preisanhebung werde trotz der Kostensteigerungen zu einer höheren Auszahlungsleistung der Molkereien führen. Allerdings nutze auch der Handel diese Preisanhebung zur Verbesserung der eigenen Erlösmargen, so dass sie nicht im vollen Umfang bei den Molkereien und somit bei den Milcherzeugern ankomme. Auf der Erzeugerseite seien die Erlösverbesserungen in großen Teilen schon vorweg genommen worden. Bereits 2000 hätten die Milchpreise um 5,3 Prozent über Vorjahr gelegen, und in den ersten drei Monaten 2001 seien im Durchschnitt der Bundesrepublik bereits 8 Prozent mehr ausgezahlt worden als im ersten Quartal 2000. Sofern weitere Steigerungen möglich seien, müssten diese moderat erfolgen, um die Milchindustrieunternehmen vor neuen übermäßigen Belastungen der Erträge zu bewahren.
Spezialitäten im Joghurt-, Dessert- und Käsebereich profitierten von den aktuellen Preiserhöhungen weitaus weniger als die Standardfrischprodukte. Auch Butter und Milchpulver stünden in den letzten Monaten eher unter Druck. Gerade die Futtermittelindustrie sei durch BSE und MKS stark verunsichert und halte sich mit Milchpulver-Käufen zurück.
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Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)
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