Moderate Belebung der Investitionen auf niedrigem Niveau

(München) - Nach neuesten Ergebnissen des ifo Instituts kann für das laufende Jahr mit einer moderaten Belebung der Investitionstätigkeit gerechnet werden: Nachdem die Investitionen in den letzten drei Jahren gefallen waren, obwohl die Weltwirtschaft im Jahr 2004 mit extrem hohem Tempo wuchs und der deutsche Export anzog, scheint sich die Investitionstätigkeit im Jahr 2005 endlich etwas zu erholen. Die westdeutsche Industrie plant 2005 einen Investitionsanstieg (in Ausrüstungen und Anlagen) von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt der neue ifo Investitionstest, an dem sich knapp 1800 westdeutsche Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes beteiligten.

Auch der auf den Zukunftseinschätzungen der Leasinggesellschaften basierende Investitionsindex, der zusammen vom ifo Institut und dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) ermittelt wird und ein aussagefähiger Indikator für die Prognose der Ausrüstungsinvestitionen ist, lässt auf etwas höhere Ausrüstungsinvestitionen im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr schließen. Nach dem derzeitigen Berechnungsstand dürften die nominalen gesamtwirtschaftlichen Investitionen in Ausrüstungsgüter und sonstige Anlagen in diesem Jahr in einer Größenordnung um rund 3 Prozent zulegen.

Allerdings findet das Wachstum von einem extrem geringen Niveau aus statt. In den Jahren 2003 und 2004 hatte Deutschland mit etwa 3 Prozent die niedrigsten Nettoinvestitionsquote unter allen entwickelten Ländern dieser Erde. Die Nettoinvestitionsquote ist die Relation aus Nettoinvestitionen und Nettoinlandsprodukt. Sie ist die entscheidende Bestimmungsgröße des Wachstums der Produktionskapazität, das in Deutschland trendmäßig nur noch bei etwa 1 Prozent liegt. Es bleibt abzuwarten, ob das Wachstum der Investitionen im Jahr 2005 ausreicht, das Land aus seiner Schlusslichtposition bei der Nettoinvestitionsquote zu befreien.

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