Moderne Geräte sind der beste Schutz vor medizinischer Strahlenbelastung!
(Frankfurt) - Der Einsatz moderner Medizintechnik kann die Strahlenbelastung von Patienten erheblich verringern. Darauf weist der Vorsitzende des Fachverbandes Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Götz Steinhardt, in einer Stellungnahme zum Jahresbericht 1999 des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hin. Insbesondere in den letzten zehn Jahren seien bei der Dosisreduzierung große Fortschritte erzielt worden. Je nach Gerätetyp könne die notwendige Dosis deutlich reduziert werden; bei digitalen Systemen in speziellen Fällen um bis zu 90 Prozent. Schon durch einen raschen Ersatz derjenigen Röntgengeräte in Deutschland, die älter als zehn Jahre sind, könne der Forderung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nach einer deutlichen Reduzierung der ionisierenden Strahlung ohne Einschränkungen in der Diagnostik und Therapie Rechnung getragen werden. Nach Erhebungen des Fachverbandes liegt der Anteil der Geräte, die älter als 10 Jahre sind, in der konventionellen Röntgendiagnostik deutlich über 50 Prozent.
Bemängelt wird im Strahlenschutzbericht auch die Zunahme der Untersuchungen mit Computertomographen beziehungsweise der vermehrte Einsatz von Angiographie-Anlagen, mit denen Aufnahmen der Blutgefäße erstellt werden. Hierbei muss aber eine Abwägung zwischen Strahlen- und Operationsrisiko vorgenommen werden, so Steinhardt. Moderne Computertomographen der neuesten Generation mit Mehrschichttechnologie ermöglichen beispielsweise heute die direkte dreidimensionale Betrachtung der Herzkranzgefäße. Diese und andere Untersuchungsmethoden sind damit die Basis für minimal-invasive operative Eingriffe oder gar den gänzlichen Verzicht auf Operationen." Hier führe eine einseitige Betrachtung der immer geringer werdenden Strahlenbelastung zu völlig falschen Entscheidungen.
Zudem weist der Fachverband darauf hin, dass sich neben der Dosisreduzierung auch die Möglichkeiten der Bildwiedergabe und Speicherung in den letzten Jahren enorm verbessert haben. Durch digitale Aufnahmetechniken ließen sich beispielsweise qualitativ weniger gute Aufnahmen am Bildschirm nach bearbeiten. Dadurch könnten alle vorhandenen Bildinformationen nutzbar gemacht werden. Die in der Vergangenheit immer wieder vorkommenden Wiederholungsaufnahmen entfielen so. Digitale Systeme erlauben zudem einen klinikweiten oder sogar globalen Datenaustausch. Auch hierdurch könne die Zahl der Mehrfachuntersuchungen drastisch reduziert werden. Um die vorhandenen technischen Möglichkeiten zügig nutzen zu können, müssten allerdings entsprechende wirtschaftliche und organisatorische Anreize geschaffen werden. Hier sei die Gesundheitspolitik in Bund und Ländern gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.
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