Mutig in die Selbständigkeit / Junioren fordern Gehör
(Berlin) - Bürokratische Hemmnisse und mangelhafte Förderprogramme erschweren es jungen Unternehmern und Existenzgründern in Deutschland Fuß zu fassen, das sagte der Präsident des Zentralverbandes Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV), Jochen Graf von Schwerin, am 30. Oktober in Berlin. Er sprach sich dafür aus, als lohnendes "Ziel eine Gesellschaft der Selbständigkeit anzustreben, in der der einzelne mehr Verantwortung für sich und andere trägt und in der er dies nicht als Last, sondern als Chance
begreift."
Die Bundesregierung müsse dringend Rahmenbedingungen schaffen, die Junioren und Jungunternehmern Visionen eröffnen und sie nicht im Keim ersticken. Das Problem der Unternehmensnachfolge im Mittelstand ergebe sich oft auch daraus, so Graf von Schwerin, dass sich zwischen alt und jung nur schwerlich ein gemeinsames Verständnis entwickeln lasse.
Graf von Schwerin unterstützt den Sparansatz der Bundesregierung, dies dürfe aber nicht zu Lasten der Junioren und jungen Unternehmer gehen. Eine ersatzlose Streichung von Informations- und Schulungsveranstaltungen, wie sie das Bundeswirtschaftsministeriums ab 2001 plant, sei kontraproduktiv. Denn gerade Weiterbildungsmaßnahmen für Junioren seien hiervon betroffen. Dies müsse unbedingt verhindert werden, so Graf von Schwerin.
Statistiken des Bundeswirtschaftsministeriums weisen aus, dass ein Existenzgründer innerhalb kürzester Zeit drei bis vier weitere Arbeitsplätze schaffe. Wenn dem so sei, so Graf von Schwerin, dürfen bürokratischer Aufwand und steigende Ratingkosten junge Unternehmen nicht zunehmend behindern. Stattdessen gelte es, ihre finanzielle Ausstattung zu verbessern.
Auch das Kartellrecht gehöre auf den Prüfstand, denn es gebe noch immer den Großbetriebe den Vorzug, den mittelständischen Kooperationen aber nicht den Freiraum, den sie dringend benötigen. Ohne Verbundgruppen könne bei den derzeitig rasanten Marktveränderungen kaum mehr ein mittelständischer Händler überleben.
Der Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) ist die bundesweite Vertretung der gewerblichen Warengenossenschaften/Verbundgruppen des Handels und Handwerks, die in mehr als 30 Branchen tätig sind. Die rund 350 Verbundgruppen erzielen einen Jahresumsatz mit ihren Kooperationspartnern von mehr als 130 Mrd. Mark; angeschlossen sind ca. 180.000 mittelständische Einzelhändler und Handwerker. Die Interessen der Zusammenschlüsse werden auf internationaler Ebene von den Organisationen Internationale Vereinigung von Einkaufs- und Marketingverbänden (IVE) sowie durch die Union des Groupements de Commercants Détaillants indépendants de L`Europe (UGAL) vertreten.
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