NABU: Deutschlands Wintervögel werden zum 11. Mal gezÀhlt / Besonderes Augenmerk liegt auf der Blaumeise
(Berlin) - Es ist Deutschlands gröĂte wissenschaftliche Mitmachaktion und jeder kann dabei sein: vom 8. bis 10. Januar findet die "Stunde der Wintervögel" statt, die der NABU zusammen mit seinem bayerischen Partner LBV organisiert. Bereits zum 11. Mal sind Vogelfreunde dazu aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel von Wohnung, Haus oder Garten aus zu erfassen und zu melden, um eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in den StĂ€dten und Dörfern zu ermöglichen.
Bei der "Stunde der Wintervögel" im Januar 2020 hatten sich 143.000 Vogelfreunde an der ZĂ€hlung beteiligt und Daten von fast 100.000 ZĂ€hlpunkten ĂŒbermittelt. "Es wĂ€re nicht ĂŒberraschend, wenn diese Rekordbeteiligung wĂ€hrend des gegenwĂ€rtigen Corona-Lockdowns noch ĂŒbertroffen wĂŒrde", sagt NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller. "Die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown im vergangenen FrĂŒhjahr haben gezeigt, dass die Natur vor der HaustĂŒr von vielen Menschen wieder mehr wahrgenommen und geschĂ€tzt wird, wenn es nicht möglich ist in die Ferne zu schweifen. Je mehr Menschen an der ZĂ€hlung teilnehmen, desto aussagekrĂ€ftiger werden die Ergebnisse."
Die winterlichen Vogelzahlen hĂ€ngen stark von der Winterung ab, das konnten die Experten des NABU anhand der bisherigen Ergebnisse nachweisen. In kalten und schneereichen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die NĂ€he der Menschen. Die lange Reihe zunehmend milder Winter fĂŒhrte dementsprechend zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen.
Besondere Aufmerksamkeit bekommt die Blaumeise in diesem Winter geschenkt: Im vergangenen FrĂŒhjahr trat in weiten Teilen Deutschlands eine vom Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Epidemie auf, der Tausende Vögel dieser Art zum Opfer fielen. "Insbesondere dort, wo viele tote Blaumeisen registriert wurden, wurden deutlich weniger Blaumeisen gezĂ€hlt", erklĂ€rt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. "Es ist nun spannend herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spĂŒrbar ist."
Die winterlichen Gartenvögel zĂ€hlen mit zu den beliebtesten Vogelarten Deutschlands. Das zeigt auch das Vorwahlergebnis bei der ersten öffentlichen Wahl zum "Vogel des Jahres". Mit Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Blaumeise und Haussperling stehen fĂŒnf Wintervögel aus den GĂ€rten auf den ersten zehn RĂ€ngen, die zur Teilnahme an der Hauptwahl berechtigen. Die beginnt nach der "Stunde der Wintervögel" ab dem 18. Januar 2021.
Mitmachen bei der "Stunde der Wintervögel" ist ganz einfach: Jeder kann eine Stunde lang die Vögel am Futterplatz, vom Garten, Balkon oder Fenster aus oder im Park zĂ€hlen und dem NABU melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 18. Januar gemeldet werden. Zudem ist fĂŒr telefonische Meldungen am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Auch ĂŒber die NABU-App "Vogelwelt" (Download unter www.NABU.de/vogelwelt) kann gemeldet werden.
Die "Schulstunde der Wintervögel" findet vom 11. bis 15. Januar statt. Die Klassen und Gruppen können an der NABU-VogelzÀhlung teilnehmen und ihre ZÀhlergebnisse bis 18. Januar einsenden oder unter www.NABU.de/onlinemeldung eingeben. Unter allen Einsendungen verlost die NAJU tolle Preise. Alle Infos, Materialien und Aktionsideen: www.NAJU.de/sdw.
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