Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert Gesetze für Energiesparen in Deutschland und der EU / Tschimpke: Rösler muss Effizienz als Schlüssel für Wirtschafts- und Klimapolitik forcieren

(Berlin) - "Minister Rösler muss den Dornröschenschlaf der Energieeffizienz endlich beenden", forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke zum ersten Auftritt des neuen Wirtschaftsministers beim EU-Energieministerrat heute (10. Juni 2011) in Brüssel. "Energiesparen und Energieeffizienz bergen ein überragendes ökonomisches Potenzial sowohl für Unternehmen als auch für die Verbraucher", erklärt Tschimpke. Um dieses Potenzial zu erschließen, fordert der NABU eine gesetzliche Vorgabe, den Energieverbrauch in Deutschland bis 2020 um mindestens 25 Prozent gegenüber 2008 zu reduzieren. "Deutschland muss in Europa die Marktchancen der Energieeffizienz endlich erkennen und beweisen, dass die Regierung es wirklich ernst meint mit dem Energiesparen", betont Tschimpke.
Im Energieministerrat müsse sich Rösler für eine starke Energieeffizienz-Richtlinie der EU einsetzen. "Was wir in Europa brauchen, sind Einsparverpflichtungen für Energieversorger sowie einen großzügig ausgestatteten Fonds für Energieeffizienz", fordert Tschimpke. Zudem müssten die Reduktionsziele im europäischen Emissionshandel in dem Maße gesenkt werden, wie durch die Effizienz-Richtlinie eine Reduzierung des Energieverbrauchs zu erwarten sei.
"Energiesparen und Energieeffizienz sind der wahre Schlüssel für den Klimaschutz und unseren Wohlstand", erklärt Tschimpke. Mit einem ambitionierten Nationalen Aktionsplan für Energieeffizienz müsse Deutschland als leuchtendes Vorbild in Europa voran gehen. Dazu braucht es ein verbindliches Maßnahmenpaket, dessen Effekte durch ein Monitoring überprüft werden.
Neben dem Stromsektor muss auch beim Wärmeverbrauch gespart werden. Die bisherigen Pläne der Bundesregierung für die Gebäudesanierung reichen dazu nicht aus, kritisiert der NABU. Auch hier brauche es verbindliche Effizienzvorgaben in Form eines langfristigen Sanierungsplans. Die angestrebte Aufstockung der Förderprogramme und die geplanten steuerlichen Anreize zur energetischen Sanierung seien nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. "Rösler muss nun zeigen, dass er nicht nur ein Energieerzeugungsminister ist, sondern auch ein Energieeinsparminister", fordert Tschimpke.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Telefax: (030) 284 984 - 20 00

(mk)

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