NABU und DVL fordern Umweltstandards für nachwachsende Rohstoffe Anbau muss klima- und naturverträglich erfolgen
(Berlin) - Angesichts des anhaltenden Bioenergie-Booms haben der NABU und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) klare Rahmenbedingungen für eine ökologische und effiziente Nutzung nachwachsender Rohstoffe gefordert.
Der intensive Anbau von Raps und Mais zu energetischen Zwecken leistet oft nur geringe Beiträge zum Klimaschutz, hat aber deutlich negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich einer gemeinsamen Tagung Energiepflanzen aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes der beiden Verbände.
So würden im Einzugsgebiet von Biogasanlagen vermehrt Grünlandflächen auf Niedermoorstandorten zu Maisäckern umgewandelt. Dies führe zu erheblichen Treibhausgas-Emissionen und gefährde damit die Klimaschutzziele der Bundesregierung. Der Trend zur Monokultur habe zudem eine erhöhte Bodenerosion und Grundwasserbelastung sowie einen massiven Verlust wertvoller Lebensräume zur Folge.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Flächenbedarfs der Bioenergie sei es daher nach Auffassung von NABU und DVL dringend erforderlich, ökologische Mindeststandards festzulegen und auf allen Ebenen für eine klima- und naturverträgliche Energiepflanzenproduktion Sorge zu tragen.
Trotz der Bedeutung nachwachsender Rohstoffe für eine zukunftsfähige Energiegewinnung muss sich die Bioenergie am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren, so DVL-Vorsitzender Josef Göppel, MdB. Zu diesem Zweck sollten die vorhandenen Förderanreize im Gesetz über erneuerbare Energien (EEG) durch einen Kulturlandschaftsfaktor mit konkreten Umweltstandards ergänzt werden.
Generell dürften nur Verfahren mit einem hohen Wirkungsgrad gefördert werden, die mindestens 40 Prozent weniger Treibhausgase verursachten als fossile Energieträger. Eine Entwicklung im Einklang mit Natur und Umwelt ist die Voraussetzung dafür, dass die öffentliche Akzeptanz der Bioenergie langfristig erhalten bleibt, so die beiden Verbände.
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