Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU verleiht Schneeleopardenpreis 2022 an den High Asia Habitat Fund  / Mensch-Wildtier-Konflikte in Indien: Naturschutzorganisation baut einbruchsichere Ställe für Nutztiere 

(Berlin) - Zum "Internationalen Tag des Schneeleoparden" (23.10.) zeichnet der NABU den "High Asia Habitat Fund" mit dem Schneeleopardenpreis aus. "Die erst 2020 gegründete Naturschutzorganisation hat in kürzester Zeit bereits herausragende Arbeit zum Schutz des gefährdeten Schneeleoparden geleistet und spürbare Erfolge verzeichnet", so Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales. Er hebt dabei besonders den Bau einbruchsicherer Gehege im indischen Ladakh hervor. Dieser hilft dabei, Haustierherden vor Übergriffen durch Schneeleoparden zu schützen und Mensch-Wildtier-Konflikte zu reduzieren.

"Mensch-Wildtier-Konflikte sind besonders in dicht besiedelten Regionen ein großes Problem", sagte Katja Kaupisch, Leiterin des Zentralasien- und Osteuropaprogramms beim NABU-Bundesverband. "Vor allem die Zerschneidung ihrer natürlichen Lebensräume und der Mangel an Beutetieren zwingen Schneeleoparden in die Nähe menschlicher Siedlungen." Im indischen Ost-Ladakh seien bereits alle Gemeindemitglieder von Übergriffen durch Schneeleoparden und andere Beutegreifer betroffen. Ihre Schafe und Ziegen, für viele die einzige Existenzgrundlage, versuchten sie durch Präventiv- oder Vergeltungsangriffe auf Schneeleoparden zu schützen. "Der High Asia Habitat Fund beugt diesem Dilemma vor und unterstützt die Gemeinde mit Material für den Bau einbruchsicherer Ställe, Arbeitskräften und Schulungen, zum Beispiel darin, wie sie eine Entschädigung durch den Staat beantragen können", so Kaupisch. In den vergangenen Jahren seien die Konflikte zwischen Mensch und Wildtier in Ladakh spürbar zurückgegangen.

Behzad Larry, Direktor des High Asia Habitat Fund: "Der NABU-Schneeleopardenpreis ist eine Ehre für uns und eine Bestätigung unserer Arbeit. Unser Ziel ist, dass das Zusammenleben mit Beutegreifern wie dem Schneeleoparden in der lokalen Bevölkerung nicht als Gefahr, sondern als Bereicherung wahrgenommen wird. Dafür setzen wir auf gemeindebasierten Naturschutz und versuchen, alternative Einkommensquellen jenseits der Schafzucht zu schaffen. Unterstützung durch Organisationen wie dem NABU ist entscheidend für uns, damit wir unsere Arbeit auf weitere Regionen in Zentralasien ausweiten können. Wir freuen uns darauf, zukünftig mit dem NABU zusammenzuarbeiten."

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(jg)

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