Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Nach NABU-Klage: Niedersachsen muss als letztes Bundesland Einsatzdaten zu Pestiziden liefern

(Berlin) - Bis zuletzt hatte sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen geweigert, die Daten herauszugeben, wogegen der NABU geklagt hatte. Mit dem Einlenken der Landwirtschaftskammer endet zugleich der seit 2021 anhängige Rechtsstreit. Ein großer Erfolg für mehr Transparenz.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "In ganz Deutschland muss offengelegt werden, wo und in welchem Umfang Pestizide eingesetzt werden. Dass mit Niedersachsen nun auch das letzte Bundesland Pestizideinsatzdaten übermittelt, bestätigt das Recht auf Umweltinformationen und ist zugleich ein großer Erfolg für den Schutz unserer Natur und Artenvielfalt. Im digitalen Zeitalter ist es allerdings nahezu grotesk, dass es keine zentrale und digitale Datenbank zur Erfassung von Einsatzdaten gibt. Es ist beschämend, dass sich Verwaltungen und Behörden bei der Erfüllung ihrer Informationspflicht stapelweise mit größtenteils handschriftlichen Aufzeichnungen in Papierform beschäftigen müssen. Diese Zettelwirtschaft muss aufhören. Die Bundesregierung muss endlich die im Koalitionsvertrag versprochene bundeseinheitliche, digitale Datenbank einführen. Nun ist sie einmal mehr dazu aufgefordert, ihrem Versprechen auch nachzukommen.”

Dr. Verena Riedl, Teamleiterin Biodiversität: "Die Einsatzdaten helfen nicht nur dabei zu bewerten, wo die Risiken von Pestiziden besonders hoch sind. Sie bilden auch die Grundlage, anhand derer man Fortschritte bei der Erreichung von Reduktionszielen messen kann. Was besonders die in diesem Verfahren angefragten Einsatzdaten aber so bedeutend und wichtig macht ist, dass sie einen großen Datensatz zur Pestizidbelastung von Kleingewässern ergänzen. Ein so ausführlicher Datensatz aus Gewässerbelastungen in Kombination mit den Pestizidanwendungen auf den umliegenden Feldern und Äckern ist weltweit einmalig. Es eröffnet die Möglichkeit viele Fragestellungen zu beantworten und bestehende Risikominderungsmaßnahmen zu verbessern.”

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(jg)

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