Nach Steudtner-Entlassung: Regierung bleibt in der Pflicht
Berlin, 26.10.2017 - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die türkische Justiz auf, nach der Haftentlassung des deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner auch die inhaftierten deutschen Journalisten auf freien Fuß zu setzen. "Ich freue mich für Peter Steudtner und gratuliere ihm von ganzem Herzen, dass er endlich das Gefängnis verlassen durfte", sagte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. "So unschuldig wie er sitzen die deutschen Journalisten Mesale Tolu und Deniz Yücel hinter Gittern. Ihr einziges ,Vergehen' heißt kritischer Journalismus." Es sei längst überfällig, dass die inhaftierten Journalisten auf freien Fuß gesetzt würden. "So wie Peter Steudtner sind unsere Kollegen keine Verbrecher, sondern politische Geiseln des Erdogan-Regimes."
Der DJV-Vorsitzende fordert in dem Zusammenhang die Bundesregierung auf, der türkischen Staatsspitze klar zu machen, dass mit der Freilassung Peter Steudtners noch keine Verbesserung der bilateralen Beziehungen eintreten könne. Überall: "So lange Journalisten wegen ihrer Berufsausübung in türkischen Gefängnissen sitzen, darf Berlin nicht zur diplomatischen Tagesordnung übergehen." Dass sich die Bundeskanzlerin kürzlich mit der Ehefrau des inhaftierten "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel getroffen habe, sei eine wichtige Geste gewesen. Überall: "Machen Sie auf diesem Weg weiter, Frau Merkel!"
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Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV)
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