Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Nach wie vor gedrückte Stimmung am Bau

(Berlin) - Die Geschäftslage im Mai wird von den Unternehmen überwiegend als unbefriedigend bezeichnet. Im Wohnungsbau und im gewerblichen Bau zeigt sich bei den westdeutschen Unternehmen eine etwas günstigere Bewertung als im Vormonat. Für den Tiefbau ist die Lageeinschätzung insgesamt positiver als für den Hochbau, wobei in Ostdeutschland die Tiefbauunternehmen ihre momentane Geschäftslage überwiegend als befriedigend einstufen. Für den öffentlichen Hochbau werden nahezu ausschließlich negative Bewertungen getroffen. Das ergab die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben für Mai 2003.

Überwiegend liegen die Auftragseingänge auf Vormonatsniveau. Die Nachfrage nach Bauleistungen zieht nur vereinzelt und dann vorrangig im Tiefbau an. Allerdings halten sich viele Kommunen aufgrund ihrer schwierigen Haushaltslage bei neuen Aufträgen zurück. Im Vergleich zum Vormonat berichten wieder mehr westdeutsche Betriebe über eine schwächere Baunachfrage im gewerblichen Bereich.

Die Bautätigkeit ging im Vormonatsvergleich nur in wenigen Fällen zurück. Schwierigkeiten mit der Vergütung für die erbrachten Bauleistungen sind nach wie vor ein erhebliches Problem und beeinträchtigen die kontinuierliche Produktionsdurchführung. Auch noch im Mai sind Betriebe in erheblicher Anzahl zur Kurzarbeit aufgrund einer unzureichenden Auftragslage gezwungen. Hinsichtlich der Beschäftigung melden die Betriebe kaum Veränderungen.

Die Mehrzahl der Betriebe bewertet den Auftragsbestand als zu klein. Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände in westdeutschen Tiefbaubetrieben erhöhte sich für den Straßenbau leicht auf 1,8 Monate und für den sonstigen Tiefbau auf 1,9 Monate. Dagegen ging die mögliche Produktionsdauer für die westdeutschen Hochbaubetriebe auf 1,7 Monate zurück. In den ostdeutschen Betrieben verringerte sich die Reichweite der Auftragsbestände auf 1,3 Monate im Hochbau, auf 1,2 Monate im Straßenbau und auf 1,4 Monate im Tiefbau.

Die Baupreise verharren überwiegend auf ihrem unbefriedigenden Niveau. Im westdeutschen Straßenbau nahmen Meldungen über verringerte Preise leicht zu.

Die Geräteauslastung fiel in den westdeutschen Betrieben im Vergleich zum Vormonat wieder etwas schwächer aus. Im Hochbau konnten die westdeutschen Betriebe 55 Prozent und im Tiefbau 52 Prozent der Kapazitäten nutzen. In den neuen Ländern verringerte sich der Auslastungsgrad im Hochbau auf 47 Prozent und im Tiefbau war eine geringfügige Erhöhung des Nutzungsgrades auf 46 Prozent festzustellen.

In ihren Erwartungen setzen sowohl die westdeutschen wie auch die ostdeutschen Betriebe überwiegend auf die Beibehaltung des gegenwärtigen Niveaus hinsichtlich der Geschäfte, Aufträge und Preise. Allerdings werden in den neuen Ländern die wenigen Meldungen zu Veränderungen vorrangig in positiver Richtung geäußert. Im Westen ist Skepsis vor allem hinsichtlich der Preisentwicklung vorhanden. Bei den Aufträgen und Geschäften halten sich die positiven und negativen Stimmen in etwa die Waage.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: 030/203140, Telefax: 030/20314419

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