Nachhaltige Familienpolitik / LandFrauen werden die Politiker beim Wort nehmen

(Berlin) - „Wir erwarten von der nächsten Bundesregierung eine nachhaltige Familienpolitik, die sich nicht nur auf die finanzielle Ausstattung der Familien beschränkt, sondern auch ein gutes gesellschaftliches Klima für Familien schafft,“ sagte die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, dlv, Erika Lenz am 05. September in Berlin. Sie begrüßte die vielen Ankündigungen, die die Parteien jetzt im Wahlkampf machen.

Die finanziellen Aufwendungen für Familien in Deutschland waren bisher zu wenig gebündelt und zu wenig zielgerichtet eingesetzt, betonte Frau Lenz weiter. Mit der vorgeschlagenen Familienkasse müsse auch die Forderung der LandFrauen nach einem Family Mainstreaming umgesetzt werden. Das bedeutet, dass künftig alle Politikfelder nach ihrem Beitrag für die Familienpolitik überprüft werden müssen.

Zu den wichtigsten Forderungen der LandFrauen gehört die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier muss die Politik die Rahmenbedingungen auch im ländlichen Raum schaffen, vor allem mit dem Ausbau der Kinderbetreuung. Dazu gehört aber auch die Unterstützung bei der Schaffung neuer Erwerbs- und Einkommenskombinationen, die sich vor allem an Frauen im ländlichen Raum richtet. Arbeitsplätze für Frauen sind ein entscheidender Faktor für Bleibeperspektiven im ländlichen Raum und damit auch für die finanzielle Eigenabsicherung der Familie.

Der dlv-Fachausschuss für Frauen-, Familien- und Gesellschaftspolitik hat in seiner letzten Sitzung darauf hingewiesen, welchen wichtigen Beitrag Familien für die ökonomische und demografische Zukunft unseres Landes leisten. Die Familie könne deshalb nicht nur als Privatsache betrachtet werden, sondern müsse im positiven Sinne die zentrale Zielgruppe der Politik sein.

Eine neue Sichtweise auf die Familie ist notwendig. Finanzielle Aufwendungen für Familien haben in Deutschland bisher scheinbar wenig dazu beigetragen, dass Frauen und Männer ihre vorhandenen Kinderwünsche umsetzen. Während in früheren Generationen die Familie als unerschöpfliche Ressource angesehen wurde, droht sie nun zur Rarität zu werden. „Familie zu haben, ist nicht nur eine Frage der Zukunftsfähigkeit unseres Landes, sondern auch des gesellschaftlichen Klimas“, bilanzierte Erika Lenz.

Nach der Bundestagswahl werde der dlv die Ankündigungen der Politiker wörtlich nehmen.

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