Nachruf für Hans Matthöfer
(Berlin) - Am 15. November verstarb der engagierte Gewerkschafter und Sozialdemokrat Hans Matthöfer nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren. Im Namen des Geschäftsführenden Bundesvorstandes sprach Michael Sommer der Familie sein tief empfundenes Mitgefühl aus und würdigte seine Verdienste.
In seinen politischen Funktionen als Bundesminister für Forschung und Technologie (1974 - 1978), der Finanzen (1978 - 1982) und für das Post- und Fernmeldewesen (1982) blieb Hans Matthöfer den Erfahrungen und Zielsetzungen verpflichtet, die ihn in seiner langjährigen Gewerkschaftsarbeit beim Vorstand der IG Metall geprägt hatten.
Hans Matthöfer erwarb sich große Verdienste bei der Entwicklung und dem Erproben betriebsnaher Bildungs- und Tarifpolitik. In seiner Zeit als Bundesminister für Forschung und Technologie hat er dem Anliegen der Humanisierung der Arbeitswelt mit seinem Engagement und seinen Initiativen ein neues Gewicht verliehen. Es ist sein bleibendes Verdienst, dass die Würde des Menschen in der Welt der Arbeit als handlungsleitendes Prinzip der Betriebs- und Tarifpolitik der Gewerkschaften gestärkt wurde.
Von 1987 bis 1997 war Hans Matthöfer der Vorsitzende des Vorstandes der gewerkschaftlichen Vermögensholding BGAG. In dieser schwierigen Umbruchzeit für die Neuordnung der gewerkschaftlichen Vermögensanlagen konnte der ehemalige Bundesfinanzminister mit seiner Umsicht und seiner Erfahrung der Gewerkschaftsbewegung helfen, ihre finanziellen Arbeitsgrundlagen zu sichern.
Mit Respekt für sein politisches und gewerkschaftliches Wirken und in Dankbarkeit für seine Tatkraft trauern die Gewerkschaften um einen Mitstreiter für eine Welt, in der die arbeitenden Menschen nicht Restgröße der ökonomischen Entscheidungen sind, sondern Mitdenker und Mitgestalter sein müssen. Wir werden das Andenken an Hans Matthöfer stets bewahren.
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