Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) - Hauptstadtbüro Berlin

Nahverkehr und Ride-Sharing: ein Modell für die Verkehrswende

(Berlin) - Die Nahverkehrsbranche diskutiert ab heute auf ihrem Multimodalitätskongress über wichtige Fragen künftiger Verkehrsentwicklungen in Städten und Ballungsräumen: Welche Auswirkungen hat eine signifikante Erhöhung von so genannten Ride-Sharing-Angeboten auf die öffentliche Mobilität in den Städten? Und welche Rolle spielen dabei die ÖPNV-Unternehmen im Verhältnis zu neuen Markteilnehmern? "Der Mobilitätsmarkt steht vor großen Umbrüchen. Vor allem in den urbanen Räumen werden sich künftig mehr Anbieter mit ganz unterschiedlichen Geschäftsmodellen darum bemühen, die Menschen von A nach B zu befördern. Die kommunalen Nahverkehrsunternehmen und die Verkehrsverbünde müssen diese Trends mit Blick auf Chancen und Risiken bewerten, aktiv mit gestalten und genau analysieren, mit welchen Produkten und Angeboten man künftig im Markt aktiv sein kann", so VDV-Geschäftsführer Dr. Jan Schilling.

Das 3. VDV-Symposium Multimodalität, so der offizielle Titel des Kongresses, tut genau das: Die Teilnehmer diskutieren über zwei Tage gemeinsam mit Industrie, Politik, Wissenschaft und mit Vertretern von Start-Ups aus dem Mobilitätsbereich die künftige Entwicklung öffentlicher Verkehrsangebote und Services. "Das heutige ÖPNV-Angebot in Deutschland gehört zu den besten und effizientesten öffentlichen Verkehrssystemen weltweit. Es ist gerade deshalb wichtig, dass wir uns als Branche den Innovationsthemen und technologischen Entwicklungen im Markt frühzeitig stellen. Verschiedene Studien zeigen zum Beispiel, dass sich künftig eine Kombination aus ÖPNV und Ride-Sharing-Angeboten wirkungsvoll dazu einsetzen ließe, multimodale Lösungen anzubieten und entsprechende Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Ziel muss es dabei sein den Modal-Split zu verändern. Denn weniger Fahrzeuge in den Städten bedeuten automatisch weniger Lärm, weniger Umweltbelastung, mehr Platz und damit einen Gewinn an Lebensqualität", so Schilling.

MEGAFON-Studie zeigt Potenzial von Kombination aus ÖPNV und Ride-Sharing
Die aktuelle MEGAFON-Studie der Universität Stuttgart kommt zu dem Ergebnis, dass eine Kombination aus einem Hochleistungsnahverkehr mit autonomen Ride-Sharing-Fahrzeugen gut geeignet wäre, um künftig zunehmende Mobilität in Innenstädten zu bewältigen, und dabei die Anzahl der Fahrzeuge deutlich zu reduzieren. Der Studie folgend - die vom Land Baden-Württemberg gefördert und vom VDV, der Stuttgarter Straßenbahn und dem Verkehrsverbund Stuttgart begleitet wurde - gelänge es im Szenario "100 Prozent Ride-Sharing + Schienen-ÖPNV", den Straßenverkehr mit nur noch 7 Prozent der heute in der Region täglich genutzten Fahrzeuge abzuwickeln. Die überwiegend privat genutzten und durchschnittlich nur mit 1,3 Personen besetzen PKW würden dabei durch umfangreiche Ride-Sharing-Angebote in Kombination mit einem gut ausgebauten Schienen-ÖPNV ersetzt (Studie kann unter www.vdv.de heruntergeladen werden). "Die entscheidende Komponente, um Verkehr nachhaltig zu gestalten, ist die Anzahl der Menschen pro Fahrzeug. Im ÖPNV werden zu Stoßzeiten schon heute viele Fahrgäste mit einem Fahrzeug effizient befördert. Auch beim PKW könnte sich durch Ride-Sharing-Angebote etwas in diese Richtung entwickeln. Solche Angebote könnten auch durch ÖPNV-Anbieter betrieben werden und so in einem ersten Schritt bestehende Angebote sinnvoll ergänzen", so Schilling.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV), Hauptstadtbüro Berlin Lars Wagner, Pressesprecher Leipziger Platz 8, 10117 Berlin Telefon: (030) 399932-0, Fax: (030) 399932-15

(wl)

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