Nasser Schwamm des VBE zeigte Wirkung
(Berlin) - Mit Genugtuung hat der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger zur Kenntnis genommen, dass es an Berliner Schulen keine Ein-Euro-Jobs geben wird. Hoffentlich bewirkt diese Entscheidung auch in anderen Bundesländern die Einsicht, Deprofessionalisierung und Dequalifizierung von Lehrerinnen und Lehrern aufzugeben, betont Ludwig Eckinger. Ein-Euro-Jobs im Bildungsbereich verstießen gegen das Gesetz, warnt der VBE-Bundesvorsitzende, denn Lehrkräfte würden auf diese Weise disqualifiziert, zu Handlangern gemacht und wie Tagelöhner bezahlt. Als unausweichliche Konsequenz droht, dass Lehrerinnen und Lehrer auf festen Stellen in den Schulen unter Druck geraten, weil ein und dieselbe Arbeit einerseits mit Ein-Euro-Jobs und andererseits mit regulären Gehältern entlohnt wird, sagt Eckinger und verweist auf bedenkliche Tendenzen in Niedersachsens Grundschulen.
Der VBE hatte Ende Januar die Idee von Bildungssenator Klaus Böger, arbeitslose Lehrerinnen und Lehrer mit Ein-Euro-Jobs zu beschäftigen, als den bildungspolitischen Tiefschlag des Jahres 2004 gewürdigt und Böger dafür den Nassen Schwamm verliehen. Noch anlässlich der Preisverleihung hatte der Senator bekräftigt, unter Maßgabe Zusätzlichkeiten, Gemeinnützigkeiten und berufliche Fortbildung Arbeitslosengeldbezieher wie Erzieher, Sozialarbeiter oder Lehrer zeitweilig im Bildungssystem einzusetzen. Jetzt hat der Berliner Bildungsstaatssekretär Thomas Härtel im Abgeordnetenhaus offiziell zugestanden, dass es an Berliner Schulen keine derartigen Ein-Euro-Jobs geben wird.
Der VBE wird den nächsten Nassen Schwamm Anfang 2006 vergeben, dann für den bildungspolitischen Tiefschlag des Jahres 2005.
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