Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie verfehlt Ziele der Agenda 21 und ist wenig visionär

(Bonn) - Aus Sicht der Landwirtschaft geht die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, die am 16. Mai 2002 von Bundeskanzler Gerhard Schröder in einer Regierungserklärung erläutert wurde, im wesentlichen an den Zielen der Agenda 21 vorbei. Nach Auffassung des Deutschen Bauernverbandes sind viele der "21 Ziele für das 21. Jahrhundert" zu stark vom politischen Tagesgeschäft geprägt, als das von ihnen eine visionäre wegweisende Kraft für eine nachhaltige Entwicklung ausgehen könnte. So wird zum Beispiel der mögliche Beitrag der Land- und Forstwirtschaft zum Klimaschutz durch den verstärkten Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien unterschätzt.

Der Deutsche Bauernverband hält so wie der Rat für Nachhaltige Entwicklung und eine Reihe von Öko-Erzeugerverbänden den Indikator "Anteil des ökologischen Landbaus an der gesamten Landwirtschaft" für ungeeignet, um den Grad einer umweltgerechten, nachhaltigen Landwirtschaft insgesamt darzustellen. Die Bundesregierung hat sich dieser sachlich begründeten Kritik jedoch verweigert. Spätestens beim Welt-Gipfel in Johannesburg im August wird sich die Bundesregierung die Frage gefallen lassen müssen, warum sich die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor allem mit nationalen Sonderproblemen befasst, anstatt Antworten auf die globalen Ernährungsprobleme zu geben. Die auch vom Bundeskanzler formulierte Forderung nach einer gezielten, einseitigen Marktöffnung insbesondere der Agrarmärkte auch für Entwicklungsländer, dürfte dabei kaum zu einer Bekämpfung von Armut und Unterernährung beitragen. Viel entscheidender sind aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes dafür gesicherte Eigentumsrechte, der Zugang zu Bildung, Kapital und Managementwissen sowie der Aufbau der Infrastruktur im ländlichen Raum der Entwicklungsländer.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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