Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Naturgefahren 2015 - "Niklas" verursacht SchÀden in Höhe von 750 Millionen Euro

(Berlin) - Die Jahresbilanz der SchĂ€den durch Naturgefahren ist vor allem von Wintersturm "Niklas" geprĂ€gt. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 192 km/h richtete er im MĂ€rz 2015 allein in Deutschland SchĂ€den an versicherten GebĂ€uden in Höhe von 750 Millionen Euro an. Damit zĂ€hlt "Niklas" zu den fĂŒnf schwersten WinterstĂŒrmen in Deutschland seit 1997.

Insgesamt haben die Sachversicherer nach bisherigen SchĂ€tzungen im Jahr 2015 rund 2,1 Milliarden Euro fĂŒr die SchĂ€den durch Naturgefahren gezahlt. "Das Jahr 2015 zeigt wieder einmal eindrucksvoll, dass ein einziger Sturm gut ein Drittel der SchĂ€den verursachen kann", sagte Alexander Erdland, PrĂ€sident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin.

Tornados nicht ungewöhnlich fĂŒr Deutschland

Neben "Niklas" bleiben vor allem die zerstörerischen Bilder zahlreicher Tornados in Erinnerung. Im Mai richtete beispielsweise ein Tornado im Dorf BĂŒtzow in Mecklenburg-Vorpommern schwere SchĂ€den an. Über 100 HĂ€user wurden beschĂ€digt, zahlreiche so stark, dass sie unbewohnbar wurden. Auch fĂŒr solche SchĂ€den kommt die WohngebĂ€udeversicherung auf.
In der Wahrnehmung vieler Menschen sind Tornados sehr ungewöhnlich fĂŒr unsere Breitengrade. Meteorologen hingegen wissen, dass sie in Deutschland regelmĂ€ĂŸig vorkommen. Im Gegensatz zu frĂŒher werden Tornados heute darĂŒber hinaus viel besser dokumentiert.

Klimastudie: StĂŒrme werden heftiger und hĂ€ufiger

Eine im Jahr 2011 veröffentlichte Studie von Versicherern und Klimaforschern kommt zu dem Schluss, dass SturmschĂ€den bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent zunehmen könnten. Besonders schadentrĂ€chtige StĂŒrme mit einer IntensitĂ€t, wie sie heute alle 50 Jahre vorkommen, könnten dann alle 10 Jahre auftreten.

"Angesichts dieser Herausforderungen ist das Klimaschutzabkommen von Paris ein deutlicher Fortschritt im Kampf gegen die Folgen der ErderwĂ€rmung", so Erdland weiter. Entscheidend fĂŒr den Erfolg des Abkommens sei jedoch, dass die selbstgesteckten nationalen Klimaschutzziele die Treibhausgasemissionen auch wirklich entscheidend begrenzen. Sollten die vereinbarten Reduktions- und Kontrollmechanismen auf Dauer keinen Erfolg haben, wĂŒrden die Menschen die negativen Folgen der ErderwĂ€rmung mittelfristig stĂ€rker auch in Deutschland spĂŒren. Nur wenn die freiwilligen Verpflichtungen Wirkung entfalteten, bestehe die Chance, dass sich kĂŒnftige Wetterextreme in einem ertrĂ€glichen Maß bewegen werden. Alles andere wĂŒrde auch die Versicherungswirtschaft vor große Herausforderungen stellen.

"Vor diesem Hintergrund setzen wir uns weiterhin fĂŒr eine verstĂ€rkte AufklĂ€rung, zielgerichtete PrĂ€ventionsmaßnahmen und individuellen Versicherungsschutz ein", sagte Erdland. In zahlreichen BundeslĂ€ndern gebe es bereits Informationskampagnen, die erlĂ€utern, wie stark jeder Einzelne von Naturgefahren betroffen ist. "Eine bundesweite Kampagne und die Einrichtung eines nationalen Naturgefahrenportals sind notwendiger denn je", betonte Erdland. "Eine Flut wie 2013 oder ein Sturm wie 'Kyrill' kann uns jederzeit wieder ereilen. Dann gilt es, besser vorbereitet zu sein."

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Pressestelle Wilhelmstr. 43 / 43 G, 10117 Berlin Telefon: (030) 20205000, Fax: (030) 20206000

(sy)

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