Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Negativer Trend setzt sich fort: Umsätze der Physiotherapeuten brechen weg / Physiotherapiepraxen spüren Folgen der Gesundheitsreform

(Bochum) - Auch vor der Einführung der neuen Heilmittelrichtlinien zum 1. Juli 2004 hatten Physiotherapiepraxen bereits erhebliche Umsatzeinbrüche zu verzeichnen. In nahezu allen Gebieten der Kassenärztlichen Vereinigungen wurde im Mai 2004 deutlich weniger Physiotherapie verordnet als ein Jahr zuvor, insbesondere im Osten verstetigt sich der negative Trend. Dies wirkt sich dort auch deshalb besonders stark aus, weil im Osten liegt der Rezeptwert immer noch ca. 30 Prozent unter dem Rezeptwert in Westdeutschland liegt.

So wurden in Berlin-Ost im ersten Quartal über 21 Prozent weniger Rezepte für Krankengymnastik/Physiotherapie ausgestellt. Bei den Umsatzeinbrüchen führt im Osten jetzt Sachsen-Anhalt mit minus 19,11 Prozent, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (-19,03 Prozent) und Berlin-Ost (-18,78 Prozent). Insgesamt verzeichnen die Physiotherapiepraxen in allen sechs Ost-Gebieten zweistellige Umsatzrückgänge.

Nicht weniger alarmierend sind allerdings auch die Zahlen in Norddeutschland, hier vor allem in Hamburg (-17,23 Prozent). Empfindliche Umsatzeinbußen erleiden in Westdeutschland vor allem auch die Praxen in Bremen (-10,95 Prozent)Westfalen-Lippe (-8,94 Prozent) und Berlin-West (-8,17 Prozent).

Die Folgen der Gesundheitsreform und der Patientenrückgang in den Arztpraxen schlagen also bereits voll auf die Physiotherapie durch: In Ostdeutschland verzeichnen die Kassenärztlichen Vereinigungen im Mai 2004 einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 17,09 Prozent, der Rezeptrückgang beträgt 16,99 Prozent. In den Westländern beträgt der Umsatzrückgang durchschnittlich 6,59 Prozent, der Rezeptrückgang steigt hier dramatisch auf 11,92 Prozent. Verantwortlich dafür: Ein Viertel weniger Rezepte für Physiotherapie in Hessen (-26,81 Prozent), in Hamburg (-26,11 Prozent) und Niedersachsen (-25,12 Prozent) im Mai 2004.

Damit verstetigt sich ein Negativtrend der sich bereits mit einem Umsatzeinbruch im ersten Quartal 2004 angekündigt hat. Für den IFK ist dies Anlass zur Sorge: Auch ohne die neuen Heilmittelrichtlinien, die ab dem 1. Juli 2004 für weitere Verunsicherung im Heilmittelbereich sorgen, wurde bereits im Vorfeld deutlich weniger Physiotherapie verordnet, ohne dass hierfür medizinische Gründe ersichtlich sind. Wichtig ist somit, dass die neuen Heilmittelrichtlinien nun exakt umgesetzt werden, so dass Patienten und verordnende Ärzte nicht noch weiter verunsichert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK) Liese-Meitner-Allee 2, 44801 Bochum Telefon: 0234/97745-0, Telefax: 0234/97745-45

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