Pressemitteilung | VEA - Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. - Hauptgeschäftsstelle
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Netznutzungsentgelte steigen immer weiter / Viel Arbeit für den Regulierer

(Hannover) - Auch in den vergangenen sechs Monaten sind die Durchleitungspreise für deutsche Unternehmen gestiegen. Zu diesem unerfreulichen Ergebnis kommt der vom Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA) erstellte aktuelle Preisvergleich. So haben sich die durchschnittlichen Netznutzungsentgelte um 0,4 % auf nunmehr 2,93 Ct/kWh erhöht. In der umfangreichen VEA-Studie sind die aktuellen Netznutzungsentgelte von 872 Netzbetreibern in Deutschland untersucht. „Eine Vielzahl von Netzbetreibern scheint die Gunst der Stunde noch zu Preiserhöhungen zu nutzen, bevor der Regulierer im Lauf dieses Jahres seine Arbeit aufnimmt“, so Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA. „Das beweist einmal mehr: Ohne einen diskriminierungsfreien und kostengünstigen Netzzugang hat der Wettbewerb auf dem Strom-markt keine Chance.“

Geheime Absprachen der vier Übertragungsnetzbe¬treiber mit dem Bundeswirtschaftsminister über die Entlastung der Größtkunden bei den Netznutzungsentgelten werden nach Einschätzung des VEA die mittelständischen Unternehmen künftig noch stärker benachteiligen. „Durch die im Raum stehenden Sondernachlässe könnte der Mittelstand als Motor der deutschen Wirtschaft mit mehreren 100 Millionen Euro jährlich belastet werden“, befürchtet Stuke. Mehr Wettbewerb und Chancengleichheit auf den deutschen Energiemärkten werde dadurch auf keinen Fall geschaffen. Es stehe zu befürchten, dass die deutschen Durchleitungskosten - bereits heute unter den höchsten in Europa - zukünftig noch weiter steigen.

Auffallend sind die regionalen Unterschiede in Deutschland: Insgesamt ist das Preisniveau im Westen und Süden deutlich günstiger als im Norden und insbesondere in den neuen Bundesländern. Im Einzelfall sind Preisunterschiede von mehr als 150 % zwischen den einzelnen Netzbetreibern zu beobachten. Bei den zehn teuersten Netzbetreibern müssen Unternehmen mit einem mittelspannungsseitigen Netzzugang durchschnittlich 4,15 Ct/kWh für die Durchleitung zahlen, während dieselbe Leistung bei den zehn günstigsten Netzversorgern lediglich 2,19 Ct/kWh kostet. „Diese gewaltigen Preisunterschiede sind auch nicht mit strukturellen Unterschieden erklärbar. Es ist eindeutig: Einige Versorger nutzen ihr natürliches Monopol „Netz“ zur Abschottung des Markts“, beklagt Stuke.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA) Zeißstr. 72, 30519 Hannover Telefon: 0511/98480, Telefax: 0511/9848-188

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