Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Neue AfA-Tabellen führen zum k.o. für Arbeitsplätze und Investitionen

(Köln) - Das Bundesministerium der Finanzen plant die steuerlichen Nutzungsdauern für Anlagegüter um bis zu 100 Prozent zu verlängern; dies bedeutet eine enorme steuerliche Mehrbelastung des gesamten Unternehmenssektors mit katastrophalen Folgen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. "Bei den Investoren, von denen die Schaffung neuer Arbeitsplätze erwartet wird, machen sich Resignation und Wut breit", so Dr. Ludolf von Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Die vom Finanzministerium zunächst angegebene Mehrbelastung von "nur" 2,2 Mrd. DM sei inzwischen hinfällig. Nach neuen, auch von der Finanzverwaltung nicht ernsthaft zu bestreitenden Schätzungen, belaufe sich die Mehrbelastung auf ein Vielfaches und erreiche zweistellige Milliardenbeträge.



"Auf Grund der Steuergesetzgebung der letzten 10 Monate gilt Deutschland bereits heute als unsicherer Kantonist bei ausländischen Investoren", so von Wartenberg. "Jetzt wird der Investitionsstandort Deutschland vollends unattraktiv, da im internationalen Vergleich die Investitionszyklen, die für die Abschreibung unterstellt werden, viel zu lang sind." So würden Verarbeitungsmaschinen in den USA in sieben, Italien in acht und in Frankreich und den Niederlanden in fünf Jahren abgeschrieben. Das Finanzministerium sehe nunmehr 18 Jahre vor. Für LKW seien in diesen Ländern Abschreibungsdauern von maximal sieben Jahren vorgesehen, in Deutschland seien es jetzt elf Jahre. Viele Investitionsvorhaben müssten wegen mangelnder Spielräume bei der Innenfinanzierung gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen gestrichen werden. Bisherige Renditerechnungen fielen völlig in sich zusammen. Dies koste Aufträge und entsprechend Arbeitsplätze und sei nur als staatlich verordnetes Desinvestitionsprogramm zu verstehen.



Der BDI fordert die Bundesregierung auf, von dem wirtschafts- und investitionsfeindlichen Vorhaben abzulassen und die Fortschreibung der AfA-Tabellen wie bisher im Dialog mit der Wirtschaft zu diskutieren. Deutschland müsse sich dabei auch an internationalen Vergleichsmaßstäben orientieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V

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