Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Neue AfA-Tabellen Gift für die Handwerkskonjunktur

(Berlin) - Eine Verlängerung der Abschreibungsfristen ist für das Handwerk untragbar. Dies stellten am 28. November in Berlin Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und Arndt Frauenrath, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) fest.

Die verschlechterten Abschreibungsbedingungen, die mit einer massiven finanziellen Belastung der Unternehmen verbunden sind, sollen bereits 2001 gelten. Demgegenüber erfolgt die Entlastung für Personenunternehmen im Rahmen der Steuerreform abschließend erst 2005. Deshalb werden in den nächsten Jahren die das Handwerk prägenden Personenunternehmen auch durch weitere Gegenfinanzierungsmaßnahmen eher belastet als entlastet.

Ein Beispiel macht die Praxisferne der Vorschläge der Finanzverwaltung deutlich. So ist ein LKW im ständigen Einsatz auf Baustellen drei Jahre und nicht, wie im Entwurf angedacht, neun Jahre (bisher sieben Jahre) nutzbar . Das Unternehmen kann somit in den drei Jahren der Nutzung zu wenig abschreiben und zahlt damit in diesen Jahren zu hohe Steuern.

ZDH und ZDB sehen darüber hinaus keine Notwendigkeit für eine Verlängerung der Abschreibungsbedingungen aufgrund der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes. Das viel zitierte Urteil des Bundesfinanzhofes, das sich auf Abschreibungsmodalitäten von Autovermietungen bezieht, befasst sich nur mit einem branchenspezifischen Problem. Notwendig wäre vielmehr eine Änderung des § 7 EStG, die den betriebswirtschaftlichen Wertverzehr zum Maßstab für Abschreibung macht.

Die Präsidenten von ZDH und ZDB, Philipp und Frauenrath, fordern daher die Finanzverwaltung noch einmal eindringlich auf, von der Verlängerung der Abschreibungsfristen Abstand zu nehmen. Damit könne ein deutliches Signal für mehr Investitionen an den Mittelstand in Deutschland gegeben werden. Die gerade vorgelegte Konjunkturumfrage des Handwerks ergab, dass aufgrund der schlechten Handwerkskonjunktur seit mehreren Jahren in Folge Investitionen zurückgefahren werden. Diese dramatische Entwicklung gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der Handwerksbetriebe und hat Folgen für Wachstum und Ausbildung in diesem Wirtschaftsbereich, betonten die Handwerkspräsidenten.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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