Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Neue Lehrer braucht das Land / Arbeitgeber fordern eine "Pädagogische Universität Hessen" als grundlegende Reform der Lehrerausbildung

(Frankfurt am Main) - "Die Ausbildung der Lehrer an den hessischen Universitäten ist unbefriedigend. Sie muss kürzer, praxisnäher und durchlässiger werden. Dazu brauchen wir eine grundlegende Reform. Die Verantwortung für die gesamte Lehrerausbildung sollte in einer einzigen "Pädagogischen Universität Hessen" gebündelt werden," forderte Jörg E. Feuchthofen, Geschäftsführer für Bildungs- und Gesellschaftspolitik der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) heute (23. Februar 2009) bei der Vorstellung des Positionspapiers "Neue Lehrer braucht das Land" in Frankfurt.

Die VhU kritisiert, dass Lehramtsstudenten von den Universitäten nach wie vor als "Studenten 2. Klasse" behandelt würden. Für sie gäbe es häufig kein spezifisches Vorlesungsangebot. Sie müssten sich meist mit den Vorlesungen der Magister- oder Diplomstudiengänge begnügen. Angebote zur Fachdidaktik und Methodik für Lehrkräfte blieben Mangelware, obwohl zahlreiche Fachbereiche ohne die finanziellen Mittel der Lehrerausbildung kaum "überleben" könnten. "Die Lehrerbildung hat keine Lobby. Die Universitäten wollen oder können nicht, und das Land setzt sich bei den Hochschulen nicht durch, auch wenn es das Staatsexamen als Abschluss vorschreibt", sagte der VhU-Geschäftsführer.

Mit der PU will die VhU die Lehrerausbildung auf "völlig neue Beine" stellen. Die PU würde mit sämtlichen finanziellen Mitteln des Landes ausgestattet, die für die Lehrausbildung vorgesehen sind. Sie biete in der Regel keine eigenen Lehrveranstaltungen an, sondern nutze das vorhandene Angebot und die vorhandene Infrastruktur an den hessischen Universitäten. Hierzu soll die PU Verträge mit den einzelnen Universitäten abschließen, in denen auch die Zuweisung der Finanzmittel geregelt würde. Dies führe dazu, dass PU und Universitäten zu mehr Qualität in der Lehrerausbildung verpflichtet würden.

Die VhU schlägt vor, dass die Lehrerausbildung in Hessen künftig auf dem Fundament der neuen PU aus vier Bausteinen bestehen soll:

1. Eignungsprüfung vor dem Studium: Angehende Studenten sollen ihre pädagogische Grundeignung nachweisen.

2. Bachelor of Education: Der Abschluss befähige für die Tätigkeit im gesamten öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor Bildung.

3. Master of Education: Der Abschluss baue auf dem Bachelor auf und sei für jede Tätigkeit als Lehrer im Schulwesen erforderlich.

4. Berufseinstiegsphase in der Schule: Statt des Referendariats sollen alle angehenden Lehrkräfte eine einjährige Berufseinstiegsphase durchlaufen, in der sie von erfahrenen "Einführungslehrern" begleitet würden. Erfolgreiche Absolventen der Berufseinstiegsphase würden in ein Angestelltenverhältnis übernommen.

Das Positionspapier "Neue Lehrer braucht das Land" kann auch unter www.vhu.de abgerufen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

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