Neue Regierung muss an Zielen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festhalten
(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutsche Naturschutzring (DNR) und der Naturschutzbund (NABU) haben die Parteien aufgefordert, auch künftig an den Zielen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festzuhalten. Darin ist u.a. festgelegt, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 20 Prozent zu steigern und den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag zu verringern. Den heute von der Bundesregierung verabschiedeten Wegweiser Nachhaltigkeit 2005, der zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie beitragen soll, sehen die Verbände als positiven Zwischenschritt zur Erreichung dieser Ziele. Wichtig sei, den darin vorgezeichneten Weg eines ökologischen Strukturwandels jetzt auch tatsächlich zu gehen. Die Verbände kritisierten Ankündigungen seitens der CDU, bestimmte Vorhaben aus der Nachhaltigkeitsstrategie wie die Ausweitung des ökologisches Landbaus auf 20 Prozent aufzugeben.
Hubert Weinzierl, DNR-Präsident: Die industrielle Agrarproduktion vernichtet durch Konzentration mehr Arbeitsplätze, als sie schafft. Dagegen entstehen in der ökologischen Lebensmittelwirtschaft 20 000 neue Arbeitsplätze jährlich, die Umsätze wachsen im Schnitt um 15 Prozent pro Jahr. Diese Entwicklung zur Agrarwende darf nicht rückgängig gemacht, sondern muss verstärkt werden.
Der Präsident des NABU, Olaf Tschimpke, forderte die Parteien auf, sich offensiver den Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutz zu stellen: "Niemand kann sich aus parteipolitischem Interesse der Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt entziehen".
Die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt kritisierte, dass in den Wahlprogrammen der großen Parteien im Gegensatz zur langfristig orientierten Nachhaltigkeitsstrategie kaum verbindliche Aussagen zu Umweltthemen getroffen wurden: Aussagen zur Wirtschafts- und Steuerpolitik dominieren die Parteiprogramme, Umwelt- und Naturschutz werden vernachlässigt. Der auf dem Weltumweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 vereinbarte Prozess einer nachhaltigen Entwicklung der globalen Gemeinschaft darf auch in Deutschland nicht auf ein rein wirtschaftliches Wachstum reduziert werden. Eine solche Politik gefährdet die Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Telefon: 030/275864-0, Telefax: 030/275864-40
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- 50 Jahre BUND: Kraftvoll für eine besser Zukunft Verband fordert Bundesregierung zu Kraftanstrengung für Klimaschutz auf – BUND mit neuen Publikationen zum Jubiläum
- BUND klagt für mehr Meeresschutz auf der Doggerbank – Bundesregierung setzt europäisches Naturschutzrecht nicht um
- 30 Jahre BUND-Auenzentrum: Erfolge für Arten-, Klima- und Hochwasserschutz