Pressemitteilung | k.A.

Neues Preissystem der Bahn ist „Abzockerei“ / Bahnfahren muss fair, spontan und bezahlbar bleiben

(Berlin) - „Die neuen Preise sind reine Abzockerei der Kunden“, erklärte der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, zum neuen Preissystem der Deutsche Bahn AG, das am 15. Dezember in Kraft treten soll. Betroffen sind vor allem ältere, chronisch kranke und behinderte Menschen. Für sie bringt das neue Preissystem der Bahn erhebliche Nachteile mit sich. Rund 820 000 ältere, chronisch kranke oder behinderte Menschen besitzen eine BahnCard S. Sie soll künftig wegfallen.

Bahnfahren muss fair, spontan und bezahlbar bleiben. Der VdK hält den Fortbestand der BahnCard S zu den alten Bedingungen mit einem Preisnachlass von 50 Prozent auf allen Strecken und der Möglichkeit von Spontanfahrten für die beste Lösung. Es gibt viele ältere und behinderte Menschen, die heute ohne Probleme, aber mit der BahnCard S und 50 Prozent Nachlass auf fast allen Fahrten gut reisen. Sie sollen künftig für rund 50 Prozent Nachlass sieben Tage im voraus buchen. Können sie aber nicht, weil sie unter wechselnden Gesundheitszuständen leiden. Die Bahn argumentiert, dass für viele Bahnfahren billiger wird, beispielsweise für ältere Menschen, die viel Zeit hätten und planen könnten, die ihren Enkel mitnähmen oder Mitfahrer zum selben Fahrziel fänden. Wer eine Reise tätigt, sollte also auf jeden Fall und egal wohin den Enkel mitnehmen. Und er sollte die große Tafel nicht vergessen, mit der er auf dem Bahnhofsvorplatz Reisende mit dem gleichen Fahrziel ausfindig machen kann.

Reisen wird voraussichtlich für die Mehrzahl der Kunden deutlich teurer. Bei einem Tag vorher gebuchten Fahrten gibt es beispielsweise nur noch zehn Prozent Nachlass, kombiniert mit der neuen BahnCard zusätzlich 25 Prozent Nachlass. Voraussichtlich die Mehrzahl der Kunden, wenn nicht sogar die meisten, bleiben deutlich unter den heutigen 50 Prozent „hängen“. Hinzu kommt, dass zu Spitzenzeiten und auf vielbefahrenen Strecken nur zehn Prozent der Sitzplätze zu den Plan&Spar-Nachlässen verkauft werden sollen.

Reisen wird auch stressiger. Wer den gebuchten Zug aus eigenem Verschulden verpasst, kann entweder sein Plan&Spar-Ticket noch auf dem Bahnsteig in den Papierkorb werfen oder aber für die deftige Summe von 45 Euro zuzüglich der Differenz zum Normalpreis eine Anschlussfahrkarte für den nächsten Zug kaufen. Und wenn man den gebuchten Zug durch Verschulden der Bahn verpasst, kommt man in den „Genuss“, dies dem Zugchef im nächsten Zug zu beweisen.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband VdK - Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschland e.V. Wurzerstr. 4 a 53175 Bonn Telefon: 0228/820930 Telefax: 0228/8209343

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