Neues Verbraucherinformationsgesetz: Mehr Schatten als Licht
(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht im neuen Verbraucherinformationsgesetz ein nutzloses Konstrukt. Mit dem Gesetz würden Gammelfleischhändler geschützt, nicht aber die Verbraucherinnen und Verbraucher. Knackpunkt sei, dass Behörden künftig Informationen - wenn überhaupt nur mit großer zeitlicher Verzögerung und mit Zustimmung der betreffenden Unternehmen herausgeben könnten.
Gerhard Timm, Geschäftsführer des BUND: Behörden und Firmen behalten durch das neue Verbraucherinformationsgesetz viele Möglichkeiten zur Verschleierung unappetitlicher Fakten. Bund und Länder meinen wohl, in Deutschland müsse man sich an Gammelfleischskandale gewöhnen. Andernfalls ist nicht zu erklären, warum das Gesetz nicht dem Verbraucherschutz Vorrang vor angeblichen Geschäftsgeheimnissen gibt.
Der BUND kritisierte, dass Deutschland erneut beim Verbraucherschutz im Vergleich mit anderen Staaten zurück bleibe. Länder wie Dänemark warten nicht darauf, dass Verbraucher sich extra an Behörden wenden, sondern sie veröffentlichen alle Kontrollergebnisse positive wie negative. Das schreckt ab vor kriminellen Machenschaften und müsste auch uns Vorbild für effektive Sicherheitsstandards sein, sagte Timm. Bund und Länder wüssten um die Wirkungslosigkeit des neuen Gesetzes. Sie seien daher für künftige Lebensmittelskandale und daraus folgende Gesundheitsschäden bei Verbrauchern mit verantwortlich.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40
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