Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

NGG fordert Bündnis gegen Schwarzarbeit im Gastgewerbe

(Hamburg) - „Die alarmierenden Ergebnisse der ständigen Razzien und Kontrollen im Gastgewerbe offenbaren die kriminelle Energie von Arbeitgebern im Hotel- und Gaststättengewerbe“, kommentierte die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Michaela Rosenberger, die in dieser Woche von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit und der Bundespolizei bundesweit durchgeführten Razzien in Eisdielen. „Und in diesen Eisdielen, wo deutsche und ausländische Schwarzarbeiter sowie kriminelle Menschenschleuser erwischt worden sind, soll dann womöglich auch noch Berufsausbildung stattfinden. Die Armutslöhne von 1,50 bis 2 Euro pro Stunde bei sieben Tagen pro Woche und zehn bis 14 Stunden täglicher Arbeitszeit kann man überdies nur als Ausbeutung wie im Frühkapitalismus bezeichnen.“ Leider, so Rosenberger, sei dies kein Einzelfall: Eine Razzia in Hamburg im Februar des Jahres habe aufgedeckt, dass in Gebäudereinigungsfirmen illegal beschäftigte Reinigungskräfte auch in Hamburger Sterne-Hotels eingesetzt worden seien.

„Schwarzarbeit im Gastgewerbe“, so die stellvertretende NGG-Vorsitzende,“ hat verschiedene Ausprägungen: Auf der einen Seite namhafte Großunternehmen, die zu ruinösen Dumpinglöhnen Gebäudereinigungsfirmen und damit indirekt Schwarzarbeiter beschäftigen. Zum anderen kleinere Unternehmen wie die Eisdielen, die direkt Illegale einstellen.“ NGG habe daher eine Initiative des zuständigen Bundesministeriums begrüßt, wie in anderen betroffenen Branchen auch im Gastgewerbe ein „Bündnis gegen Schwarzarbeit“ gemeinsam mit NGG und dem Arbeitgeberverband DEHOGA einzurichten. Der DEHOGA habe dies jedoch trotz vieler Vorgespräche abgelehnt. Rosenberger: „Dieses Thema wird erst dann grundsätzlich gelöst werden, wenn es einen gesetzlichen Mindestlohn und damit schnell nachvollziehbare Ansprüche aller Beschäftigten gibt. Nur so können die Armutslöhne in der Branche wirksam zurückgedrängt werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Pressestelle Haubachstr. 76, 22765 Hamburg Telefon: (040) 38013-0, Telefax: (040) 3892637

(sk)

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