Niedrigere Pflichtbeiträge für mehr Arbeitsplätze
(Berlin) Die Pflichtmitgliedschaft in den Kammern (IHK, Handwerkskammern) und Berufsgenossenschaften wird von den mittelständischen Unternehmern überaus negativ bewertet, erklärte der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven. Über drei Viertel der Befragten hielten die Pflichtmitgliedschaft in diesen Institutionen für nicht sinnvoll.
Dies ergab das Marburger Mittelstandsbarometer, eine gemeinsame Befragung des BVMW und der Forschungsstelle mittelständische Wirtschaft an der Philipps-Universität Marburg. In der repräsentativen Umfrage unter bundesweit 1.700 Betrieben wird die Arbeit der Kammern durchschnittlich mit der Schulnote 4 bewertet. Rund 40 Prozent der Befragten gaben sogar die Noten mangelhaft oder ungenügend. Noch schlechter schnitten die Berufsgenossenschaften ab: Sie wurden im Durchschnitt mit 4,4 bewertet, fast jeder dritte Unternehmer gab die Note 6. Die mittelständische Wirtschaft fordere deshalb, das bisherige Kammersystem für den Wettbewerb zu öffnen. Das Ziel muss mehr Leistung für niedrigere Beiträge sein, so Mittelstandspräsident Ohoven.
Unsere im internationalen Vergleich viel zu hohen Arbeitskosten verhindern Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Die großen Konzerne haben allein im vergangenen Jahr 35.000 Stellen gestrichen. Der Mittelstand hat bislang seine Beschäftigten gehalten. Solange die mittelständischen Betriebe indes nicht spürbar bei den Lohnzusatzkosten entlastet werden, können auch sie keine neuen, regulären Beschäftigungsverhältnisse schaffen, sagte Ohoven mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
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Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW)
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