Niemand ist überflüssig in der Arbeitsgesellschaft
(Berlin) - Die Arbeitsgesellschaft der Zukunft muss vor allem den Zusammenhalt und die Gesamtproduktivität der Gesellschaft sicherstellen und die Menschen in den Betrieben beteiligen. Das forderte Dietmar Hexel, DGB-Vorstandsmitglied, auf der achten Konferenz für ArbeitnehmervertreterInnen im Aufsichtsrat börsennotierter Unternehmen in Frankfurt. Unter dem Titel "Moderne Personalökonomie und Mitbestimmung" diskutierten Gewerkschafter, Wissenschaftler, Betriebs- und Aufsichtsräte sowie Manager über die Veränderungen der Arbeitswelt und die sich daraus ergebenden Auswirkungen und Herausforderungen für die Unternehmensmitbestimmung. Dietmar Hexel ermutigte die Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten, durch ihre Kompetenz die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten und gegen die Abhängigkeit von den Finanzmärkten sowie die zunehmende Spaltung des Arbeitsmarkts vorzugehen.
"Arbeit ist deutlich mehr als Geld zu verdienen", so Dietmar Hexel. "Sie gibt dem Menschen Sinn und der Gesellschaft Halt. Die Arbeitsgesellschaft der Zukunft darf nicht aus wenigen hochbezahlten Spezialisten und Experten bestehen, die in menschenleeren Fabriken und der internetgestützten Wissenschaft arbeiten, und einer großen Masse von weniger Qualifizierten, die für überflüssig erklärt und bestenfalls mit Billiglöhnen abgespeist werden." Eine solche Spaltung würde die Gesellschaft in Deutschland und Europa sprengen.
Darum sei ein Paradigmenwechsel nötig: "Bisher wurden Menschen für die Produkte und die Anforderungen in den Unternehmen ausgewählt und trainiert. Zukünftig müssen die unterschiedlichen Talente und Fähigkeiten der Menschen stärker berücksichtigt und gefördert sowie die Wertschöpfungsketten danach organisiert werden", forderte Dietmar Hexel. Schon heute würden unnötig Ressourcen verschleudert, weil über eine Million Langzeitarbeitslose nicht arbeiten können und jährlich 80.000 junge Menschen ohne Abschluss aus der Schule kommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Sigrid Wolff, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: (030) 24060-0, Telefax: (030) 24060-324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Breites Bündnis: Zukunftsinvestitionen sichern – Schuldenbremse reformieren!
- DGB warnt vor weiterem Anstieg bei Menschen ohne Berufsabschluss – 8-Punkte-Programm für mehr Fachkräfte vorgelegt
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf