Pressemitteilung | Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleich mit deutlicher Wachstumsschwäche / Auftragseingang, Umsatz und Beschäftigung hinken allesamt dem Bundestrend hinterher. Investitionsrückgang an Rhein, Ruhr und Sieg wird immer deutlicher

(Düsseldorf) - "Der Aufwärtstrend der Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen verlangsamt sich mehr und mehr. Größter Bremsklotz sind dabei Unternehmen und Betriebe. Die Investitionen in Fabri-ken und Bürogebäude sind nun endgültig eingebrochen. Offensichtlich fehlt es in Nordrhein-Westfalen an Zukunftsperspektive", kommentierte Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, heute in Düsseldorf. Zuvor wurden die aktuellen Zahlen des Bauhauptgewerbes mit mehr als 20 Beschäftigten von Januar bis Ende Mai in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht.

Das Bauhauptgewerbe in Nordrhein-Westfalen liegt dabei in allen wesentlichen Zahlen zum Teil deutlich unter dem Bun-desvergleich. Der geschriebene Umsatz lebt nach wie vor vom extrem milden Winter und lag in den ersten fünf Monaten des Jahres mit 10,3 Prozent im Plus. Bundesweit konnte allerdings ein Umsatzplus von 14,1 Prozent erzielt werden. Die Zahlen be-ziehen sich grundsätzlich auf Unternehmen mit Firmensitz in Nordrhein-Westfalen. Die hiesigen Unternehmen konnten in 2014 bislang Projekte im Wert von 5,533 Milliarden Euro reali-sieren.

Im weiteren Verlauf des Jahres wird die Wachstums- und Investitionsschwäche in Nordrhein-Westfalen immer mehr zum Vorschein kommen. Während deutschlandweit der Auftragsein-gang mit 6,5 Prozent im Plus liegt, kann Nordrhein-Westfalen nur +3,7 Prozent verzeichnen.

"Die Ergebnisse der Studie des IW Köln zu Jahresbeginn können Sie eins zu eins an der Baukonjunktur in Nordrhein-Westfalen ablesen. Im deutschlandweiten Vergleich fehlt es in Nordrhein-Westfalen an Vertrauen in die Zukunft. Der Auftragseingang liegt deutlich unter Bundestrend", so Wiemann.

Besonders deutlich zeigt dies der Wirtschaftsbau, also Aufträge von privaten Bauherren. Mit einem Minus von 2,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum liegen die Investitionen eklatant unter dem Wert in ganz Deutschland. Dieser weist gar ein Plus von sie-ben Prozent aus. Insbesondere der Hochbau, also Investitionen in Fabriken und Bürogebäude, fällt mit -11,6 Prozent in Nord-rhein-Westfalen ins Bodenlose. Deutschlandweit zeigt sich ein Trend in die positive Richtung (+4,6 Prozent).

In Nordrhein-Westfalen addieren sich diese Aufträge bis Ende Mai auf gut eine Milliarde Euro.

Der Wohnungsbau bleibt bis Ende Mai der Wachstumstreiber in Nordrhein-Westfalen. Mit +9,4 Prozent liegt dessen Wachstum im Auftragseingang jedoch auch deutlich unter den +14,1 Pro-zent in Deutschland.

Im Straßenbau konnte bis Ende Mai die Schwelle von 500 Mil-lionen Euro Auftragseingang überschritten werden. Damit lie-gen die nordrhein-westfälischen Unternehmen +9,9 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Prof. Beate Wiemann fasst zusammen: "Die positiven Eindrücke des Jahresbeginns schwinden zunehmend. Die strukturelle Wachstums- und Investitionsschwäche in Nordrhein-Westfalen kommt dagegen immer mehr zum Vorschein. Fast zwölf Prozent Minus im Hochbau privater Investoren sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Mangelnde Investitionen wirken sich unmit-telbar auf Beschäftigung, Kaufkraft und Wohlstand aus."

Quelle und Kontaktadresse:
Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V. Pressestelle Uhlandstr. 56, 40237 Düsseldorf Telefon: (0211) 67030, Fax: (0211) 674303

(tr)

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