Pressemitteilung |

Numerus Clausus für Informatikstudenten kontraproduktiv

(Bad Homburg) – Die Bildungsdiskussion, angeregt durch die Green-Card-Initiative, zeigt Wirkung: Die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik schnellt enorm in die Höhe: Im Wintersemester ist allein an den Universitäten die Anzahl der Studienanfänger im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Das ruft nun die Hochschulen auf den Plan. Mit der Überlast an Informatikstudierenden bei weiterhin knappen Kassen sind einige Hochschulen überlastet und reagieren mit der Einführung eines Numerus Clausus, um den Studentenströmen Einhalt zu gebieten. Das kann aber nicht die Lösung des Problems sein: „Die Einführung eines Numerus Clausus, wie bereits an drei Berliner Hochschulen umgesetzt, ist kontraproduktiv und bremst die Motivation junger Menschen aus, sich in informationstechnischen Fachgebieten zu spezialisieren“, so die Bewertung des BVB-Geschäftsführers Dr. Werner Senger.

Die Einführung eines Numerus Clausus für das Studienfach Informatik zeigt, wie wenig abgestimmt und konträr die Bildungspolitik in diesem Land verläuft. Gerade jetzt, wo es der Branche gelungen ist, in der breiten Öffentlichkeit die hervorragenden Chancen in Berufsfeldern der IT-Industrie deutlich zu machen, wirft uns diese Aktion wieder weit zurück. „Es ist in Deutschland schwierig, alle gesellschaftlichen Gruppen dazu zu bewegen, in Fragen, die von nationaler Bedeutung sind, an einem Strang zu ziehen und Einzelinteressen hintenan zu stellen“, ärgert sich der BVB-Geschäftsführer.

Um die Engpässe für IT-Spezialisten künftig zu begrenzen, sind enorme Anstrengungen nötig. Dazu gehören vor allem auch Bildungsinvestitionen. „Wichtig ist es jetzt, dass hier auch von der Regierung eindeutige Signale gesetzt werden. Das heißt Klotzen und nicht Kleckern. Würde die Regierung in Aussicht stellen, jede 4. Mark der künftig zu versteigernden UMTS-Lizenzen in die Bildung zu investieren, statt der 100 Mio. DM, die nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, dann bräuchten die Hochschulen nicht zu derartigen Mitteln greifen“, so der Appell Sengers.

Quelle und Kontaktadresse:
BVB Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme e.V., Andrea Bockholt, Presse und Kommunikation, Tel.: 06172/9384-18, Fax: 06172/31010

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