Pressemitteilung | Verband der Privaten Bausparkassen e.V.

Nur jeder zweite Bundesbürger spart / Altersvorsorge weiter an der Spitze der Sparmotive

(Berlin) - Erstmals seit zwei Jahren ist der Anteil der Bundesbürger, die sparen, wieder unter die 50-Prozent-Marke gerutscht. Lediglich 49,9 Prozent der Bundesbürger gaben auf eine entsprechende Frage die Antwort, dass sie für einen bestimmten Zweck sparen. In Westdeutschland ist der Anteil mit 50,5 Prozent etwas höher als in Ostdeutschland mit 47,6 Prozent. Dies ergab die im März 2006 im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen (im Jahr 2006 zum ersten, insgesamt zum 26. Mal) durchgeführte repräsentative Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger. Bei der Befragung zuvor im Herbst 2005 hatte der Anteil noch bei 52,3 Prozent gelegen. Insgesamt wurden von TNS Infratest, Bielefeld, wieder mehr als 2.000 Bundesbürger im Alter von 14 und mehr Jahren befragt.
Als Hauptgründe für zurückgehende Sparaktivitäten werden nach Angaben des Verbandes am häufigsten nach wie vor steigende Lebenshaltungskosten, fehlende Einkommenssteigerungen und zunehmende Arbeitslosigkeit genannt.

Bei den Sparmotiven erweise sich die Alterssicherung weiterhin als das wichtigste Ziel der Bundesbürger. Mit 63,4 Prozent liege das Sparen für diesen Verwendungszweck nur unwesentlich unter dem Wert der beiden vorangegangenen Befragungen mit jeweils 65,4 Prozent. Dabei gebe es zwischen Ost- und Westdeutschland nahezu keine Unterschiede: In Westdeutschland hätten 63,5 Prozent der Sparer dieses Ziel verfolgt, in Ostdeutschland seien es 63,2 Prozent gewesen.

An zweiter Stelle der Sparziele liege das Sparen für den „Konsum“, also insbesondere für langlebige Gebrauchsgüter, wie z. B. das Auto oder Möbel, mit 52,4 Prozent vor dem Erwerb bzw. der Renovierung von Wohneigentum mit 50,3 Prozent. (Die Summe der Anteile ergibt mehr als 100 Prozent, da oft mehrere Sparziele angegeben wurden.)

Andreas J. Zehnder, Hauptgeschäftsführer des Verbandes: „Die von der neuen Bundesregierung vorgesehene Einbeziehung der selbstgenutzten Immobilie in die private Altersvorsorge entspricht ganz offensichtlich den Wünschen der Bundesbürger, weil sie völlig zu Recht beide Sparziele miteinander verknüpft. Entscheidend wird allerdings sein, dass die Einbeziehung im Vergleich zu den anderen Anlageformen diskriminierungsfrei erfolgt und letztlich eine verständliche und möglichst einfache Regelung beinhaltet.“

Eine Differenzierung nach Altersgruppen mache deutlich, dass das Altersvorsorgemotiv vor allem bei den 30- bis 59-jährigen weit überproportional vertreten sei: Drei von vier Sparern nannten dieses Sparziel. Der Wohneigentumserwerb bzw. die Renovierung stehe bei den 30- bis 49-jährigen an zweiter Stelle: Zwei von drei Befragten nannten dieses Sparmotiv. Das Sparen für Konsumzwecke stehe dagegen bei den 14- bis 29-jährigen oben an: Dieses Sparziel nannten drei von vier Befragten.

Der aus der Untersuchung abgeleitete Sparklima-Index des Verbandes wird als Saldo aus den Prozentanteilen derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, berechnet. Er weise zwar leicht steigende Tendenz auf – so sei der Index seit Anfang 2005 von -10,6 auf -7,2 im Frühjahr 2006 gestiegen –, er liege aber weiterhin deutlich unter Null, d. h. es überwiege der Anteil der Bundesbürger, die künftig weniger Geld zurücklegen wollen. In Ostdeutschland liege der Index mit -12,8 mehr als doppelt so hoch im negativen Bereich wie in Westdeutschland mit -5,8.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Privaten Bausparkassen e.V. Pressestelle Klingelhöferstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 590091-500, Telefax: (030) 590091-501

(bl)

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