Öffentliche Investitionssignale entscheiden über Bau-Nachwuchs
(Berlin) - Die Sozialkassen der Bauwirtschaft weisen in ihrem Ausbildungs- und Fachkräftereport auf negative Auswirkungen der schlechten Bau-Konjunktur auf den Ausbildungsmarkt hin: Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl neuer Ausbildungsverhältnisse 2024 um rund fünf Prozent und damit das dritte Jahr in Folge. Gestiegen ist parallel die Abwanderungsbewegung aus der Branche.
Die BAUINDUSTRIE sieht hierin eine nachhaltige Schwächung der Personaldecke, die den zunehmenden Anforderungen bei Neubau und Sanierung entgegenläuft. „Wenn schlechte ökonomische Bedingungen – und dazu zählt auch eine unsichere Konjunktur – einerseits zu Fachkräfteabwanderung führen und andererseits Neueintritte in die Ausbildung verhindert, müssen klare Signale aus der Politik die Folge sein“, fordert daher BAUINDUSTRIE-Vize-Hauptgeschäftsführer René Hagemann. „Verlässliche Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsneubau, klare Förderprogramme für private und institutionelle Investoren, einfachere Vergabe- und Planungsverfahren: Dieser Dreiklang schafft Vertrauen in eine positive wirtschaftliche Entwicklung und befeuert einen neuen Hochlauf der Baukonjunktur. Das erst ermöglicht unseren Unternehmen auch eine langfristige Personalplanung und gibt jungen Menschen die Sicherheit, mit dem Schritt in eine Bau-Ausbildung die richtige Wahl für sich zu treffen.“
Als weiterer Beweggrund, die Branche zu verlassen oder von einer Karriere am Bau abzusehen, nennt der Report gesundheitliche Gründe. „Mit schlanken Verfahren, hohem Einsatz modernster Technik und Vorfertigung sowie verlässlichen Standards im Arbeitsschutz können wir schon heute in vielen Bereichen Tätigkeiten erleichtern, körperliche Belastungen senken und die Produktivität steigern. Diese eher kapitalintensiven Formen der Bauausführung erfordern aber größere Vergaben an Generalunternehmer, die uns Gelegenheit geben, aus der Notwendigkeit des verringerten Personaleinsatzes eine Tugend zu machen“, so Hagemann weiter.
Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin, Telefon: 030 212860