Pressemitteilung | dbb beamtenbund und tarifunion - Bundesleitung

Öffentlicher Dienst soll Vorbildrolle als Ausbilder spielen

(Berlin) - Der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen hat den öffentlichen Dienst aufgefordert, seine Verantwortung für den beruflichen Nachwuchs auch im neuen Ausbildungsjahr wahrzunehmen, das in wenigen Tagen beginnt.

„Aktuelle Sparzwänge dürfen nicht dazu führen, sich mit dem bislang Erreichten zufrieden zu geben. Mit mehr als vier Millionen Beschäftigten ist der öffentliche Dienst einer der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland. Ihm kommt eine Vorbildfunktion als Ausbilder zu“, sagte Heesen am 26. August 2005 in Berlin.

„Schon wegen der demographischen Entwicklung muss rechtzeitig dafür Sorge getragen werden, dass dem öffentlichen Dienst auch in Zukunft genug qualifizierter und hoch motivierter Nachwuchs zur Verfügung steht“, sagte der dbb Chef. „Der Staat muss, will er modern und zukunftsfähig sein, jungen Menschen langfristig interessante berufliche Perspektiven bieten.“ Dazu sei die Umsetzung der vom dbb auf den Weg gebrachten Reformen - etwa zur leistungsgerechten Bezahlung - unverzichtbar. Heesen verwies darauf, dass die Zahl der Erwerbstätigen in den nächsten Jahrzehnten deutlich zurückgehen werde - von 40 Millionen im Jahr 2000 auf etwa 28 Millionen im Jahr 2025. Darauf müsse sich der öffentliche Dienst schon heute einstellen, wenn er im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft um die besten Köpfe mithalten wolle. „Deshalb wäre es der falsche Weg, jetzt nur zu tun, was bezahlbar erscheint. Das ist perspektivisch zu kurz gegriffen.“

Bundesministerien und Bundesbehörden hatten zum Ende des vergangenen Jahres eine Ausbildungsquote von sieben Prozent erreicht. In der unmittelbaren Bundesverwaltung (Ministerien und nachgeordnete Behörden) wurden Ende 2004 knapp 10.700 Ausbildungsplätze bereitgestellt; das bedeutete eine Steigerung um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der mittelbaren Bundesverwaltung gab es Ende 2004 rund 6.970 Auszubildende - 23 Prozent mehr als im Vorjahr.

In den Ländern lag der Anteil von Azubis am Gesamtpersonal des öffentlichen Dienstes im Jahr 2003 zwischen acht Prozent (Hessen) und knapp zwei Prozent (Thüringen). Insgesamt absolvierten rund 111.000 junge Menschen eine Ausbildung im öffentlichen Dienst der Bundesländer. Sehr unterschiedlich ist die Ausbildungsquote in den Kommunen. So waren 2003 in Nordrhein-Westfalen weniger als ein Prozent der kommunal Beschäftigten Auszubildende, in Hessen rund 3,5 Prozent, insgesamt wurden in den Kommunen rund 44.000 junge Leute ausgebildet.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Beamtenbund e.V. Beamtenbund und Tarifunion (dbb) Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: 030/40815400, Telefax: 030/40814399

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