Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Ohne Heime keine Pflege

(Bonn) - Publikumswirksam regen Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen die Einsetzung einer Enquete-Kommission zur Abschaffung der Heime an. Damit wird eine Diskussion entfacht, die in ähnlicher Form vor mehr als zwanzig Jahren in der psychiatrischen Versorgung geführt wurde.

„Alte Kampfparolen von der totalen Institution, welche die Insassen – so hieß es damals noch – entmündige, sind fehl am Platze, wenn es um Versorgungskonzepte stationärer Pflegeeinrichtungen geht. Pflegeheime sind nicht vergleichbar mit den damaligen psychiatrischen Großeinrichtungen mit 1.500 Plätzen und mehr. Die Initiatoren verkennen offenbar die Situation der Pflegeheime völlig. Alleine schon das durchschnittliche Einzugsalter mit über 80 Jahren gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass stationäre Pflegeeinrichtungen die Pflege und Betreuung genau dann übernehmen, wenn eine ambulante Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann“, so Herbert Mauel heute. Er ist Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Alten- und Pflegeheime und ambulanter Dienste e.V. – kurz bpa, der in Deutschland die Interessen von mehr als 2.700 stationären Pflegeeinrichtungen mit über 100.000 Plätzen und rund 1.100 ambulanten Diensten vertritt.

Die Behauptung, es gäbe einen unauflösbaren Widerspruch zwischen den Interessen der Bewohner und denen der Beschäftigten, ignoriert die engagierte Tätigkeit der Mitarbeiter und Beschäftigten. Prognostiziert wird ein rasant steigender Bedarf an Pflegeplätzen in Heimen. Dabei ist bereits berücksichtigt, dass auch weiterhin hohe Anreize bestehen bleiben, die häusliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen nach Kräften zu unterstützen.

Insbesondere die Umsetzung der gesetzlichen und vertraglichen Regelungen zeigt, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen. Bundesweit wird eine vom Gesundheitsministerium und vom KDA initiierte Diskussion um künftige Versorgungskonzepte geführt. Dabei werden kleine Einrichtungsgrößen favorisiert. Der überwiegende Teil der kleineren Pflegeeinrichtungen wird übrigens von privatgewerblich orientierten Trägern angeboten. Gleichzeitig wird aber durch eine unflexible Anwendung insbesondere heimrechtlicher Anforderungen der Bestand dieser Angebote gefährdet.

Eine Sicherstellung der Versorgung pflegebedürftiger Menschen darf nicht an populären ideologischen Diskussionen scheitern. „Wir erwarten ein klares politisches Signal zum Stellenwert von Pflegeheimen. Diese tragen dazu bei, dass eine fachgerechte Betreuung und Pflege auch dann gewährleistet ist, wenn alle anderen Hilfeformen nicht mehr ausreichen. Eine grundsätzliche Verunsicherung der Bewohner, Beschäftigten und Betreiber ist weder hilfreich noch zielführend, sondern sorgt nur dafür, ein düsteres und diffuses Bild zu zeichnen, ohne sich um die tatsächliche Situation und die gesicherte Versorgung auch in den kommenden Jahren zu kümmern“, so Herbert Mauel abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Alten- und Pflegeheime und ambulanter Dienste e.V. (bpa), Bundesgeschäftsstelle Oxfordstr. 12-16 53111 Bonn Telefon: 0228/604380 Telefax: 0228/6043899

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