On-Board-Unit-Mangel für die Lkw-Maut angeblich vom Gewerbe selbst verursacht
(Frankfurt am Main) Einigen Pressemeldungen, auch aus dem politischen Bereich, ist zu entnehmen, das Transportgewerbe habe den On-Board-Unit-Mangel selbst verschuldet. Das Gewerbe sei vorher befragt worden und habe nur den geringen Bedarf von 150.000 On-Board-Units zum Maut-start angegeben.
Wer das Gewerbe befragt hat und in welcher Form dies geschehen ist, entzieht sich der Kenntnis des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e. V.. Es war dazu allerdings zu vernehmen, dass Toll Collect im Vorfeld der Mauterhebung eine entsprechende Marktanalyse durchgeführt haben soll. Ergebnis dieser Markterhebung ist die ebenfalls bekannt gewordene Schätzung zum On-Board-Unit-Bedarf. Demnach werden ca. 800.000 On-Board-Units, mit denen 80 % des Marktes abgedeckt werden könnte, benötigt. Der Rest der gelegentlichen Nutzer soll auf Dauer im manuellen System angesiedelt werden.
Wenn es so ist, dass der potenzielle Markt auf 800.000 On-Board-Units geschätzt wurde, dann ist nur schwer verständlich, warum ein Großteil der interessierten Unternehmen mit einer so geringen Anzahl von On-Board-Units zum Mautbeginn zufrieden gewesen sein soll. Es ist zu vermuten, dass auch hier wieder Propaganda den Vorrang vor Fakten hat. Das vorzeitige Ausmachen eines Sündenbocks, der angeblich seinen Bedarf nicht richtig angegeben hat, gibt schlimmen Spekulationen, wie das Szenario einer Mauteinführung am 31. August 2003 aussehen könnte, ihre Grundlage. In Verbindung mit der nicht eingehaltenen Harmonisierungszusage meint der Hauptgeschäftsführer des BGL, Prof. Dr. Karlheinz Schmidt: Der Fluch der bösen Tat scheine vorgezeichnet.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)
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