Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Ost-Ausschuss: Gute Noten für russisches Geschäftsklima / Deutsche Firmen wollen 2 Milliarden Euro in Russland investieren

(Berlin) - „Die Stimmung unter den deutschen Geschäftsleuten in Russland ist optimistisch. Das Geschäftsklima in Russland hat sich weiterhin verbessert und die Firmen sehen auch für das nächste Jahr eine Fortsetzung dieses Trends.“ Das sagte Klaus Mangold, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft im Vorfeld der 2. Deutsch-Russischen Mittelstandskonferenz am 12. Dezember 2006 in Moskau. Diese Einschätzung wird bestätigt durch eine Umfrage des Ost-Ausschusses zur Entwicklung des Geschäftsklimas und Investitionsbedingungen unter den in Russland tätigen deutschen Unternehmen, die im Herbst 2006 durchgeführt wurde.

Mehr als drei Viertel der befragten Firmen schätzten die Geschäftslage des eigenen Unternehmens als gut bis sehr gut ein. „Neun von zehn Unternehmen sind der Meinung, dass sich das Geschäftsklima in den letzten Jahren in Russland verbessert hat, über 95 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass sich dieses positive Klima auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird“, betonte Mangold. Der bilaterale Handelsumsatz, der nach Prognose des Ost-Ausschusses in diesem Jahr zum ersten Mal die 50 Milliarden Marke übersteigt, bestätigt diese Entwicklung. Damit baut Russland seine Vorreiterstellung im deutschen Handel mit den Ländern Mittel- und Osteuropas weiter aus.

Die positive Bewertung des Geschäftsklima spiegelt sich auch in den deutschen Direktinvestitionen wieder, die derzeit nach Schätzung des Ost-Ausschusses real bei ca. 4,5 Milliarden Euro liegen. Gerade mittelständische Unternehmen lassen sich über Vertriebsaktivitäten hinaus als Produzenten und Investoren verstärkt auf dem russischen Markt nieder. Die zunehmende Attraktivität Russlands wird von den Unternehmen insbesondere mit der gestiegenen Kaufkraft, dem Konsumverhalten des russischen Verbrauchers und dem gut ausgebildeten russischen Personal begründet. Bei einer sehr positiven generellen Grundeinschätzung gibt es aber auch Kritik, die sich vor allem auf die Schwerfälligkeit der Bürokratie und die Zollabfertigung bezieht. Auch diese Fragen sind Gegenstand der Tagung zur bilateralen Mittelstandskooperation in Moskau in der nächsten Woche.

Die russischen Direktinvestitionen in Deutschland 2004 lagen bei rund einer Milliarde Euro. Das Interesse russischer Unternehmen am deutschen Markt nimmt jedoch weiter zu. Diese Entwicklung sei zu begrüßen, denn bei einer strategischen Partnerschaft gebe es keine Einbahnstraße bei Handel und Investitionen, so der Ost-Ausschuss Vorsitzende. Die derzeit stattfindende öffentliche Diskussion um den Einstieg russischer Unternehmen in Deutschland zeige allerdings auch, dass die Unternehmen zunächst Vertrauen schaffen und ihre Reputation verbessern müssten.

Das große Interesse am russischen Markt wird auch durch die rege Nachfrage der 2. Deutsch-Russischen Mittelstandskonferenz am 12. Dezember 2006 in Moskau belegt. Mehr als 500 deutsche und russische Mittelständer werden sich am kommenden Dienstag über die Perspektiven der bilateralen Zusammenarbeit informieren und konkrete Projekte insbesondere in den Bereichen Elektrotechnik/Elektronik, Maschinenbau, Bauwirtschaft/Infrastruktur, Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie der Automobilindustrie besprechen.

Quelle und Kontaktadresse:
BDI Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Thomas Hüne, Referent, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20280, Telefax: (030) 20282566

(sk)

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