Pressemitteilung | (OSV) Ostdeutscher Sparkassenverband

Ostdeutsche Sparkassen festigen ihre Wettbewerbsposition

(Berlin) - Die 72 Sparkassen des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt nutzten das Geschäftsjahr 2000, um ihre führende Marktstellung weiter zu festigen und ihre Wettbewerbsposition zu stärken, erklärte der Geschäftsführende Präsident des OSGV, Rainer Voigt, anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Berlin.

Die Sparkassen erreichten in allen Bilanzpositionen zufriedenstellende Ergebnisse. Die Bilanzsumme aller Institute nahm um 2,5 Prozent (Vorjahr: plus 3,1 Prozent) auf 95,1 Mrd. Euro zu. Der Kreditbestand stieg mit 4,4 Prozent auf bemerkenswerte 36,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 34,8 Mrd. Euro). Ungeachtet des stark gewachsenen bilanzneutralen Kundenwertpapiergeschäftes konnte der Bestand an Kundeneinlagen mit 71,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 71,1 Mrd. Euro) stabil gehalten werden.

Die Sparkassen erzielten im vergangenen Jahr ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,10 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) gegenüber 1,20 Prozent im Jahr 1999. Basierend auf einer erneut positiven Entwicklung im Provisionsgeschäft und entsprechenden Erfolgen beim Kostenmanagement konnten die Institute ihren Rentabilitätsvorsprung gegenüber den Sparkassen im alten Bundesgebiet dabei nach ersten vorläufigen Zahlen stabil halten.

Geprägt wurde das Betriebsergebnis vor allem - entsprechend dem bundesweiten Trend - durch den rückläufigen Zinsüberschuss, der sich von 2,71 Prozent der DBS auf 2,56 Prozent der DBS ermäßigte. Ausschlaggebend war vor allem die in 2000 sehr flache Zinsstruktur.

Der Provisionsüberschuss der Sparkassen nahm in 2000 erneut eine sehr erfreuliche Entwicklung und erhöhte sich um rund 34 Mio. Euro bzw. 6,4 Prozent auf rund 560 Mio. Euro.

Sparkassen bleiben unverzichtbarer Partner der regionalen Wirtschaft
Die Sparkassen haben im Jahresverlauf 2000 ihre Kreditvergabe an kleine und mittelständische Unternehmen um 5,6 Prozent (Vorjahr: plus 4,6 Prozent) auf beachtliche 17,0 Mrd. Euro ausgeweitet. Im Gegensatz zu privaten Kreditinstituten haben die Sparkassen ihr Kreditengagement gegenüber dem Mittelstand kontinuierlich ausgebaut, so Voigt, und sich als unverzichtbarer Partner der mittelständischen Wirtschaft erwiesen.
Die Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind darüber hinaus ein bedeutender regionaler Wirtschaftsfaktor. Mit ihren Beratungs- und Finanzdienstleistungen, ihrer "Unternehmer-Initiative" und dem bundesweit größten Existenzgründerwettbewerb der Sparkassenorganisation "StartUp" verleihen die Sparkassen der wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen neue Impulse, unterstrich der Geschäftsführende Präsident des OSGV auf der Jahrespressekonferenz in Berlin.

Die Kreditaufnahme privater Haushalte ist im Jahr 2000 ebenfalls um 4,4 Prozent (Vorjahr: plus 7,2 Prozent) auf 15,0 Mrd. Euro angewachsen. Die entscheidenden Zuwachsraten wurden dabei mit der Gewährung von Krediten zum Erwerb von Wohneigentum und Immobilien erreicht. Der Bestand an Wohnungsbaukrediten stieg dementsprechend um 5,8 Prozent (Vorjahr: plus 8,9 Prozent) auf 11,4 Mrd. Euro.

Im Gegensatz dazu verhielten sich die privaten Haushalte bei der Aufnahme von Konsumentenkrediten eher zurückhaltend. Der Bestand von 3,6 Mrd. Euro blieb gegenüber 1999 nahezu unverändert.

Kundeninteresse für Wertpapiere dynamisch gewachsen
Der Trend zum Erwerb von bilanzneutralen Wertpapieren hielt im Jahr 2000 unvermindert an. Die Kunden präferierten Investmentfonds, Aktien, und festverzinsliche Wertpapiere fremder Emittenten. Der gesamte Wertpapiernettoabsatz (Käufe minus Verkäufe) erhöhte sich um beachtliche 21,0 Prozent und erreichte 1,8 Mrd. Euro.

Den größten Kundenzuspruch fanden dabei Investmentfonds, insbesondere aus der Angebotspalette der Investmentgesellschaft der Sparkassenorganisation DGZ·DekaBank. Der Nettoabsatz betrug 1,3 Mrd. Euro und bewegte sich damit ungefähr auf Vorjahresniveau.

Einen Wachstumsschub verzeichnete - trotz der unsicheren Börsensituation im 2. Halbjahr - der Nettoabsatz bei Aktien. Er stieg auf 324 Mio. Euro (Vorjahr: 81 Mio. Euro).

Auch der Nettoabsatz bei festverzinslichen Wertpapieren fremder Emittenten legte zu. Er lag um 3 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 163 Mio. Euro. Einen wichtigen Faktor für die in diesem Bereich stark veränderten Anlegerpräferenzen dürfte dabei das seit Mitte 1999 allgemein gestiegene Zinsniveau sowie die in jüngster Vergangenheit unsichere Entwicklung an den Aktienmärkten darstellen.

Der Geschäftsführende Präsident des OSGV wertete die dynamische Entwicklung im Kundenwertpapiergeschäft als Ergebnis eines fundierten Renditebewusstseins der Kunden und als Ausdruck der hohen Beratungskompetenz der Sparkassen im Wertpapierbereich.

Diese Aussage wird durch die Entwicklung bei den sparkasseneigenen Wertpapieren unterstrichen. So nahm der Bestand an sparkasseneigenen Wertpapieren, wie Sparkassenbriefe und Inhaberschuldverschreibungen, um 9,5 Prozent (Vorjahr: plus 2,5 Prozent) auf 9,4 Mrd. Euro zu.

Die Zuwächse im gesamten Kundenwertpapiergeschäft wurden vor allem durch Umschichtungen zu Lasten der klassischen Spareinlagen und der Termingelder realisiert. So gingen die gesamten Spareinlagen um 1,6 Prozent (Vorjahr: plus 1,5 Prozent) auf 37,0 Mrd. Euro zurück.

Bei Termingeldern setzte sich der rückläufige Trend der Vorjahre fort. Der Gesamtbestand ermäßigte sich um 3,1 Prozent (Vorjahr: minus 0,8 Prozent) auf 4,7 Mrd. Euro.

Die Kundeneinlagen auf Girokonten haben sich nur unwesentlich verändert. Zum Jahresende 2000 lag der Bestand bei 20,1 Mrd. Euro (Vorjahr 20,0 Mrd. Euro).

Ende Dezember 2000 konnten den Kunden auf ihre Einlagen insgesamt 1,8 Mrd. Euro an Zinsen gutgeschrieben werden (Vorjahr: 1,6 Mrd. Euro). Sparkassen erhöhen deutlich ihr Engagement im sozialen, kulturellen und sportlichen Umfeld für Ostdeutschland

Zum integrativen Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Sparkassen gehört das gemeinnützige Engagement für die Kommunen und ihre Bürger in Ostdeutschland, unterstrich Rainer Voigt anlässlich der Jahrespressekonferenz des OSGV in Berlin.

Aus ihren erwirtschafteten Überschüssen haben die Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt im Jahr 2000 im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagement 32,2 Mio. Euro (Vorjahr: rund 28,0 Mrd. Euro) bereitgestellt. Darunter entfielen u. a. auf Aktivitäten im kulturellen Bereich 10,5 Mio. Euro, auf die Unterstützung des Breitensports 10,3 Mio. Euro und auf den sozialen Bereich 6,1 Mio. Euro.

Im laufenden Geschäftsjahr unterstützen und fördern die Sparkassen im Verbandsgebiet wiederum eine Vielzahl von Aktivitäten. So engagieren sie sich als Hauptsponsor für die BUGA 2001 in Potsdam und fördern im Rahmen von "KulturLand Brandenburg" die dezentralen Veranstaltungen zum Preußenjahr 2001. In Mecklenburg- Vorpommern realisieren die Sparkassen gemeinsam mit dem NDR-Radio MV eine landesweite Veranstaltungskampagne zur Eurobargeldeinführung. In Sachsen wird zum 17. Mal die Sachsentour International des Radsports als Sparkassen-Cup ausgetragen und in Sachsen-Anhalt wird in zehn Städten und Gemeinden der KaiserZug "Auf den Spuren Ottos des Großen", der die große Landes- und Europaratsausstellung zu den ottonischen Kaisern in Magdeburg begleitet, mit Unterstützung der Sparkassenorganisation Station machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Marcel Brach, Telefon: 030/20691830 Klaus Westphal, Telefon: 030/20691841 Ostdeutscher Sparkassen- und Giroverband Leipziger Str. 51 10117 Berlin Telefon: 030/206901 Telefax: 030/20692999

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