Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V. (BDU) - Hauptgeschäftsstelle Bonn

Outplacementberatung gewinnt auch in Deutschland an Bedeutung

(Berlin) - Im Jahr 2000 werden in Deutschland rund 60 Millionen Mark in die einvernehmliche, faire und sozial verantwortliche Trennung von Mitarbeitern investiert.

Die Reorganisation in Industrie und Wirtschaft sowie die deutliche Zunahme von Unternehmenskäufen und Fusionen sind die Triebkräfte der gestiegenen Nachfrage nach Outplacementberatung in Deutschland. Die rund 30 auf das Trennungsmanagement spezialisierten Beratungsfirmen werden im laufenden Jahr einen Branchenumsatz von ca. 60 Millionen Mark erzielen, so die Ergebnisse einer aktuellen Marktstudie des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.. 1999 hatte der Branchenumsatz 50 Millionen Mark betragen, dies entspricht für 2000 einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von zwanzig Prozent. Insgesamt werden nach BDU-Schätzungen im Jahr 2000 rund 1.250 Kandidaten eine Einzel- und 11.500 Kandidaten eine Gruppenoutplacementberatung in Anspruch nehmen.

Für Herbert Mühlenhoff, den Vorsitzenden der BDU-Fachgruppe Outplacementberatung, sind die Entwicklungsgrenzen damit bei weitem noch nicht erreicht: „In Deutschland stecken wir vergleichsweise in den Kinderschuhen. In den angelsächsischen Ländern beispielsweise wird die Dienstleistung als selbstverständlicher Service im Rahmen des Trennungsmanagements begriffen“. In zunehmenden Maße wüssten allerdings auch die deutschen Unternehmen die Vorteile einer einvernehmlichen, fairen und sozial verantwortlichen Trennung von Mitarbeitern zu schätzen. Ein professionelles Trennungsmanagement bringe zusätzlich Erleichterungen bei der Aufrechterhaltung der Produktivität und bei der Vermeidung von Imageverlusten, so Mühlenhoff.

Ein deutlicher Kandidatenschwerpunkt in der Einzeloutplacementberatung liegt mit einem Anteil von 34 Prozent in der Altersgruppe der über 35- bis 44-jährigen. In diesem Altersabschnitt finden bei Führungskräften häufig die wesentlichen beruflichen Entwicklungsschritte statt. Damit konzentrieren sich hier auch die Risiken, in Schnittstellenkonflikte zu geraten, an innerbetriebliche Entwicklungsgrenzen zu stoßen oder beispielsweise bei Unternehmenszusammenschlüssen der Doppelbesetzungsproblematik zum Opfer zu fallen oder. Bei den über 50-jährigen liegt der Anteil im Einzeloutplacement bei 24 Prozent.

Hingegen nimmt beim Gruppenoutplacement der Anteil der über 50-jährigen im Vergleich mit nur noch 11 Prozent stark ab. Verantwortlich hierfür ist, dass im Gruppenoutplacement überwiegend Mitarbeiter aus dem „Nicht-Leitungsbereich“ betreut werden. Dort gelten meist tarifliche Vereinbarungen, bei denen innerbetriebliche sozialverträgliche Übergangslösungen wichtiger Bestandteil sind.

45 Prozent der Kandidaten im Einzeloutplacement weisen ein Gehalt von unter 150.000 Mark auf, 39 Prozent liegen in der Gehaltsstruktur von 150.000 bis 250.000 Mark. Dies entspricht der zuvor genannten Altersstruktur, in der die meisten Kandidaten in der Mitte ihres Berufslebens mittlere bis gehobene Führungspositionen erreicht haben. Lediglich vier Prozent entfallen auf Manager mit einem Jahresgehalt über 500.000 Mark.

Beim Einzeloutplacement sind im Markt Honorare in Höhe von 18 bis 22 Prozent des letzten Jahresbruttoeinkommens eines Klienten üblich. Dies entspricht einem durchschnittlichen Honorar von 30.000 Mark. Im Gruppenoutplacement erfolgt die Honorargestaltung überwiegend nach sogenannten Mann-Tagen bzw. pro Teilnehmer.

Das Verarbeitende Gewerbe war mit 42 Prozent der mit Abstand größte Nachfrager nach Outplacementberatungsleistungen. Es folgen mit 16 Prozent das Kredit- und Versicherungsgewerbe und mit neun Prozent der Handel und das Handwerk. Rund zwei Drittel der nachfragenden Unternehmen beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter.

Outplacementberatung ist eine wirtschaftsnahe Dienstleistung, die Unternehmen und Organisationen hilft, die Trennung von Mitarbeitern möglichst einvernehmlich, fair und sozial verantwortlich durchzuführen. Unterstützung finden im Trennungsprozess sowohl die Unternehmen als auch die ausscheidenden Mitarbeiter bei der beruflichen Neuorientierung.

Im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sind zur Zeit 14.000 Berater organisiert, die sich auf über 500 Management-, Personal- und IT-Beratungsgesellschaften verteilen. Die BDU-Mitgliedsunternehmen erzielten 1999 einen Gesamtumsatz von 5,3 Milliarden DM (1998: 4,5 Milliarden DM). Dies entspricht einem Marktanteil von rund 25 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) Klaus Reiners (Pressesprecher) Zitelmannstr. 22 53113 Bonn Telefon: 0228/9161-0 Telefax: 0228/9161-26

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