Pressemitteilung | Der Paritätische - Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.

Paritätischer fordert Schritte gegen Kinderarmut: Koalition soll Deligöz-Vorschlag für Grundsicherung umsetzen

(Frankfurt am Main) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat die rot-grüne Koalition aufgefordert, schleunigst konkrete Schritte gegen die Armut von Kindern in Deutschland zu unternehmen. Die grüne Sozialpolitikerin Ekin Deligöz habe mit ihrem Vorschlag, einkommensschwachen Familien einen Kindergeld-Zuschlag von bis zu 300 Mark monatlich zu zahlen, ein intelligentes und realisierbares Konzept vorgelegt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Dr. Ulrich Schneider.

Zirka eine Million Kinder leben in der Bundesrepublik von Sozialhilfe, davon knapp die Hälfte in Haushalten alleinerziehender Frauen. "Würde der Vorschlag von Frau Deligöz umgesetzt, könnte einkommensschwachen Familien und alleinerziehenden Müttern mit ihren Kindern künftig der Gang zu Sozialamt erspart werden", betont Schneider. Aus Sicht des Paritätischen ein längst überfälliger Schritt: "Kinder dürfen in unserer Gesellschaft nicht länger ein Armutsrisiko sein und durch Sozialhilfebezug stigmatisiert werden."

Entscheidend sei an dem Deligöz-Vorschlag für eine Kindergrundsicherung die Verzahnung von Kindergeld und Sozialtransfer in Form eines einkommens- und bedarfsorientierten Zuschlages. Statt über eine Kindergelderhöhung die Leistungen mit der Gießkanne zu verteilen, werde auf diese Weise konkret jenen Familien geholfen, deren soziokulturelles Existenzminimum nicht gesichert sei. Laut Deligöz sollen Familien mit einem Einkommen unter 2500 Mark monatlich Anspruch auf den Kindergeld-Zuschlag haben.

Der Paritätische ist überzeugt: Mit einem solchen Konzept kann auch die finanzielle Lage vieler Familien verbessert werden, die knapp oberhalb der Sozialhilfeschwelle leben und ständig von Verarmung bedroht sind oder aus Scham die Sozialhilfe nicht in Anspruch nehmen. Da die Kosten der Grundsicherung aus Bundesmitteln finanziert werden sollten, würden zudem die kommunalen Etats entlastet, betont der Verband.

Quelle und Kontaktadresse:
Der Paritätische Gesamtverband e.V., Heinrich-Hoffmann-Str. 3, 60528 Frankfurt am Main, Telefon 069 / 6706-0, Telefax 069 / 6706-204

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