Pressemitteilung | Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.

Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Kostenerstattung für rezeptfreie Medikamente bei chronisch Kranken

(Berlin) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) fordert die Rücknahme eines Teils der Gesundheitsreform, der besonders chronisch kranke Menschen negativ betrifft. Seit der Herausnahme nicht-verschreibungspflichtiger Medikamente aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung könnten sich viele chronisch Kranke notwendige Arzneimittel nicht mehr leisten, betont der Verband. Dazu gehörten unter anderem Augentropfen, Nasensprays, systemische Antihistaminika und harnstoffhaltige Salben.

"Vielen Familien ist es nicht möglich, die hohen Kosten von Medikamenten etwa gegen rheumatische Erkrankungen oder Allergien aufzubringen", sagte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des DPWV. Besonders betroffen seien Familien mit geringem Einkommen, Sozialhilfe- und Arbeitslosengeld II-Bezieher. Als Folge einer Unterversorgung mit Medikamenten seien Dauerschädigungen zu befürchten. "Chronisch kranke Menschen haben ein Recht darauf, dass sie notwendige Arzneimittel von der Kasse finanziert bekommen, wenn diese anerkannten Therapiestandards genügen", sagte Schneider.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband unterstütze daher einen von der CDU/CSU vorgelegten Gesetzesentwurf, wonach nicht-verschreibungspflichtige Medikamente für Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren wieder von den Krankenkassen finanziert werden sollen. Der Unionsvorstoß gehe jedoch nicht weit genug, schränkte Schneider ein. Eine Neuregelung müsse alle chronisch Kranken umfassen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V. Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin Telefon: 030/24636-0, Telefax: 030/24636-110

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