PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband mahnt höhere ethische Sensibilität bei der Bundesärztekammer an
(Frankfurt am Main) - Als ethisch höchst bedenklich kritisiert der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband den Vorstoß der Bundesärztekammer zur Präimplantationsdiagnostik. Der Verband warnt vor einem möglichen schleichenden Einstieg in die eugenisch motivierte Nachkommensplanung und fordert die konsequente Einbeziehung von Behindertenverbänden und Gesundheitsselbsthilfeorganisationen in die weitere Diskussion.
Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider: Der gesellschaftlich-ethische Konsens zur Frage der Embryonenzeugung, wie er im Embryonenschutzgesetz formuliert ist, wird seitens der Bundesärztekammer im Grunde genommen aufgekündigt. Das sollte uns in höchstem Maße alarmieren." Man wolle keine Diskussion unterdrücken, erklärt der Verband weiter, doch könne es bei einer so hochsensiblen Frage nicht der richtige Weg sein, sie auf der Grundlage eines Richtlinienentwurfes zu führen. Schneider: Die hohe ethische Qualität dieser Frage wird von der Bundesärztekammer offensichtlich unterschätzt."
Die Diskussion dürfe nicht allein Ärzten, Juristen und Wissenschaftlern überlassen werden, fordert der Verband. Unumgänglich sei eine aktive Einbeziehung der Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker Menschen. Das Gesundheitsministerium sei gut beraten, in diesem Sinne bereits bei der Auswahl der Referenten für das für Mai angekündigte Symposium zur Fortpflanzungsmedizin ein eindeutiges Signal zu setzen.
Das Argument der Bundesärztekammer, dass derlei Verfahren bereits in 10 anderen Ländern der EU angewandt würden, bezeichnete der PARITÄTISCHE als schwach". Deutschland habe vor dem Hintergrund seiner Geschichte eine besondere Sensibilität in Fragen der Medizin- und Bioethik walten zu lassen.
Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt: Dr. Ulrich Schneider, Telefon: (0 69) 67 06 222, Mobil: (01 72) 6 70 42 15, Quelle: Paritätischer Wohlfahrtsverband e.V.