Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Passgenaue EU-Förderung vor Ort zur Stärkung des Handwerks

(Berlin) - Anlässlich des Schreibens mehrerer Wirtschafts- und Sozialverbände an die Bundesregierung zur Zukunft der europäischen Kohäsionspolitik nach 2028 erklärt Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
„Europäische Kohäsionspolitik muss weiter regional denken, passgenau fördern und konkret wirken und dies dort, wo Betriebe ausbilden, modernisieren und in die Zukunft investieren. EFRE und ESF helfen dabei, Fachkräfte zu sichern, Innovationen umzusetzen und handwerkliche Strukturen vor Ort zu stärken. Doch statt immer mehr zu zentralisieren, gilt es, regionale Gestaltungsspielräume zu erhalten und gezielt zu nutzen. Fördermittel dürfen nicht weiter verengt, sondern müssen wirtschaftsnah eingesetzt werden, und zwar für klimagerechte Umstellungen in Betrieben, für Infrastruktur, die Wachstum ermöglicht, und für eine echte Transformationsbegleitung im Mittelstand.

Die neue Bundesregierung ist gefordert, ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen und sich in Brüssel für eine starke, mittelstandsfreundliche Kohäsionspolitik einzusetzen. Es gilt, die Förderfähigkeit aller Regionen zu sichern, Verfahren zu entschlacken und Programme mittelstandsgerecht zu gestalten: Das ist der Weg, um Europa für Handwerksbetriebe spürbar und wirksam zu machen.“

Hintergrundinformationen

Die Kohäsionspolitik der Europäischen Union ist ein zentrales Instrument zur Förderung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts. Sie zielt darauf ab, regionale Ungleichheiten zu verringern und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in allen Teilen Europas zu unterstützen. Durch verschiedene Förderprogramme werden Investitionen in Infrastruktur, Innovation, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht.

Zurzeit wird die Vorbereitung der ab 2028 startenden neuen siebenjährigen Förderperiode in der EU diskutiert.

Die europäischen Fonds EFRE (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) und ESF (Europäische Sozialfonds) tragen heute entscheidend zur Aktivierung regionaler Potentiale und zur Unterstützung des ansässigen Mittelstandes bei. Das Handwerk ist über zahlreiche Projekte zur Fachkräftesicherung, zur beruflichen Bildung, zur Beratung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben in die Kohäsionspolitik eingebunden.

Gemeinsam mit anderen Wirtschafts- und Sozialpartnern spricht sich der ZDH in einem Schreiben an die neue Bundesregierung für die Fortführung und Weiterentwicklung der europäischen Kohäsionspolitik aus. Der ZDH sieht die aktuellen Tendenzen der Kommission zur Zentralisierung der Mittelvergabe und zur Reduzierung der förderfähigen Regionen kritisch.
Das Schreiben finden Sie unter: https://www.zdh.de/fileadmin/Oeffentlich/Presse/Pressemitteilungen/2025/Schreiben_zukunftsfaehige_EU-Kohaesionspolitik_Brand.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH), Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin, Telefon: 030 20619-0

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