Personalie: Wechsel in der Geschäftsführung Güterverkehr, Kontinuität in den Aufgaben des Verbandes / VDV übergab Staffelstab von Manfred Montada an Dr. Martin Henke
(Köln) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat den Wechsel in der Geschäftsführung Güterverkehr vollzogen. Ass. jur. Manfred Montada (64), Geschäftsführer Güterverkehr des Verbandes, ist am 30. Juni 2000 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Sein bisheriger Stellvertreter, Dr. jur. Martin Henke, hat zum 1. Juli 2000 die Geschäftsführung Güterverkehr übernommen.
Auf der feierlichen Amtsübergabe am 7. Juli 2000 in Köln bekräftigte der VDV, dass die Ziele des Verbandes für den Schienengüterverkehr unverändert Gültigkeit besitzen. In den nächsten Jahren komme es entscheidend darauf an, den Güterverkehr auf der Schiene wettbewerbsfähig zu machen. Nur durch die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen könne die Eisenbahn als Gesamtsystem ihre Aufgaben im Verkehrswesen erfüllen. Hierzu zählten insbesondere die Angleichung der Wegekosten, die Sanierung und der Ausbau des Schienennetzes sowie die Öffnung der europäischen Eisenbahnnetze für alle Wettbewerber des Binnenmarktes. Manfred Montada wies darauf hin, dass die Eisenbahnen gegenüber den Konkurrenten LKW, Binnenschiff und Flugzeug enorm benachteiligt seinen. Während die Eisenbahnen sowohl Trassenpreise als auch Mineralölsteuer bzw. Stromsteuer zahlen, sind die LKW nur mit Mineralölsteuer belastet", so Mantada. Sowohl Binnenschiffe wie auch Flugzeuge sind von der Treibstoffbesteuerung befreit."
Die Kapazitäten des Schienennetzes sind begrenzt. An einigen sogenannten Flaschenhälsen staut sich der Verkehr, was v.a. den Güterverkehr betrifft. Dieser wird zu häufig dem vertakteten Personenverkehr nachgeordnet", so Henke. Die öffentliche Hand bleibt in der Verantwortung, nicht nur das Straßennetz, sondern auch das Schienennetz auszubauen. Sonst wird es auf Dauer keine nennenswerten Verlagerungseffekte geben." Vor allem der Zustand des regionalen Schienennetzes bereitet dem VDV Sorge. Hier sei die DB Netz AG in der Verantwortung, Streckensperrungen und Langsamfahrstellen zu vermeiden.
Seit der Bahnreform Anfang der 90er Jahre sei der Wettbewerb in Deutschland deutlich in Schwung gekommen. Im Güterverkehr kooperieren und konkurrieren nichtbundeseigene Eisenbahnen mit der DB Cargo. Insgesamt stärke dies den Schienengüterverkehr. Im nächsten Schritt muss die Liberalisierung der europäischen Verkehrsmärkte dazu beitragen, dass die deutschen Eisenbahnen einen problemlosen Zugang zu den Netzen aller europäischen Länder erhalten, so Montada und Henke. Gerade in den weiträumigen Streckenrelationen liegt die Konkurrenzkraft der Schiene gegenüber der Straße. Je mehr Hürden im transnationalen Verkehr abgebaut werden, desto eher lassen sich Blockaden wie am Brenner vermeiden."
Manfred Montada wurde am 27. Oktober 1935 in Trier geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften arbeitete er u.a. im Bundesverkehrsministerium an Konzeptionen für die Deutsche Bundesbahn und den ÖPNV. Seit 1980 arbeitete er als Verbandsdirektor im Bundesverband Deutscher Eisenbahnen (BDE), seit Januar 1991 als Geschäftsführer im neu entstandenen VDV. Montada, dem 1977 das Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen wurde, ist weiterhin im internationalen Geschäft tätig. Er ist Vorsitzender und Mitglied verschiedener UITP-Ausschüsse.
Dr. Martin Henke (40) studierte ebenfalls Rechts- und Staatswissenschaften. Er arbeitete zuvor u.a. in der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West (Münster) und im Bundesverkehrsministerium. Hier zeichnete er u.a. verantwortlich für die Beschleunigung des Planungsverfahrens. Später war er persönlicher Referent des Parlamentarischen Staatssekretärs Johannes Nitsch und stellvertretender Referatsleiter für Eisenbahnpolitik.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Presse: Dipl.-Geogr. Stephan Anermüller, Tel.: (02 21) 579 79-156, Fax: (02 21) 514 272