Personalmanager bewerten Flächentarifverträge positiv
(Düsseldorf) - 60 Prozent der deutschen Personalmanager befürworten Flächentarifverträge, die sie gemeinsam mit den Betriebsparteien durch Betriebsvereinbarungen ergänzen und ausgestalten. Sie sprechen sich damit für das bestehende System aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Duisburg/Essen im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung.
Bisher war kaum bekannt, wie die Personalverantwortlichen in den Betrieben die Lage einschätzen. Hier förderte eine repräsentative Telefonumfrage unter 1.000 Personalmanagern Überraschendes zutage: Die Mehrheit der Befragten befürwortet den Flächentarifvertrag mit den vorhandenen Flexibilisierungsmöglichkeiten er hat bei den Personalverantwortlichen durchaus kein Negativ-Image.
Insgesamt 59 Prozent aller Befragten sind für den Erhalt von Flächentarifverträgen. 53 Prozent von ihnen halten eine Anpassung der Tarifverträge durch Betriebsvereinbarungen für notwendig. Knapp drei Viertel aller Befragten sind der Ansicht, dass Betriebsvereinbarungen die Flexibilität im Betrieb erhöhen. Die Mehrheit der Personalmanager sieht in den Vereinbarungen allerdings keinen Ersatz für Flächentarifverträge, sondern eine sinnvolle Ergänzung, mit dem unternehmensspezifische Vereinbarungen getroffen werden können. Sie teilen damit nicht die in der öffentlichen Diskussion häufig gestellte Forderung, tarifliche Regelungen auf die Betriebe zu verlagern.
Betriebsvereinbarungen sind sehr beliebt. Rund 99 Prozent aller befragten Betriebe haben mindestens eine Vereinbarung, im Durchschnitt sind es 14. Während die Betriebsvereinbarungen also an Bedeutung zugenommen haben, ist ihr Verhältnis zu den Flächentarifverträgen umstritten. Kritiker fordern, tarifliche Regelungen, wie die Aushandlung von Arbeitszeiten oder sogar Löhnen, noch stärker in die Betriebe zu verlagern. Die Befürworter von Deregulierung sind jedoch laut der Studie bei den Personalern in der Minderheit.
Quelle und Kontaktadresse:
Hans-Böckler-Stiftung
Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf
Telefon: 0211/77780, Telefax: 0211/7778120
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