Perspektiven eröffnen / Vertrauen schaffen / Nachfrage anregen

(Berlin) - Zum vorgestellten Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH): "Deutschland hat eine massive Schwäche am Binnenmarkt. Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft kann in Deutschland nicht Fuß fassen. Darunter leiden alle Wirtschaftsbereiche, die sich auf die Binnennachfrage konzentrieren - vor allem das Handwerk mit rückläufigen Aufträgen, rückläufigen Erträgen und rückläufiger Beschäftigung. Und das seit mehr als fünf Jahren.

Die aktuell größte Gefahr ist - für unsere Betriebe wie für die Volkswirtschaft -, dass die Substanz allmählich aufgezehrt ist. Die Wirtschaftsforschungsinstitute weisen in ihrem Gutachten den einzig richtigen Weg: Der eingeleitete Reformkurs muss fortgesetzt und beschleunigt werden und dadurch neue Ausgabenspielräume schaffen, die den Wachstumspfad erhöhen.

Konkrete Maßnahmen müssen den Wirtschaftsakteuren Perspektiven eröffnen und ihnen das notwendige Vertrauen wieder geben, zu investieren und zu konsumieren. Dazu müssen kurzfristige Maßnahmen gehören, die die Nachfrage anregen. Als Sofortmaßnahme für die Verbesserung der Auftragslage schlägt das Handwerk vor:

1. Eine Ausweitung der steuerlich absetzbaren haushaltsnahen Dienstleistungen auf Renovierung und Instandsetzung. Das bekämpft wirkungsvoll Schwarzarbeit, schafft etwa 40.000 reguläre neue Jobs, finanziert sich zum großen Teil selbst und ist zudem schnell auf dem Verordnungswege umzusetzen ohne Gesetzgebung.

2. Die steuerliche Begünstigung reinvestierter Gewinne, um Zukunftsinvestitionen in den Betrieben zu erleichtern.

3. Die Umstellung von der Soll- zur Ist-Versteuerung zur Stärkung der betrieblichen Liquidität und zur Abfederung der Folgen einer schwachen Zahlungsmoral."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: 030/20619-0, Telefax: 030/20619-460