Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Peters: 35-Stunden-Woche überall als Arbeitszeitstandard und mehr Zeitsouveränität für Arbeitnehmer durchsetzen

(Mannheim) - Die IG Metall will in allen Branchen ihres Organisationsbereichs die 35-Stunden-Woche durchsetzen und gleichzeitig allen Beschäftigten mehr Wahlmöglichkeiten zur Gestaltung ihrer individuellen Arbeitszeit geben. „Wir wollen die 35-Stunden-Woche als Arbeitszeitstandard etablieren“, sagte der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, am 26. Oktober auf der Arbeitszeitkonferenz seiner Organisation in Mannheim. Dabei gehe es zunächst um die weitere Verkürzung der Arbeitszeit in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie. Dort werden zurzeit noch 38 Stunden in der Woche gearbeitet. Ziel der IG Metall sei es, so schnell wie möglich einen Stufenplan zur Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden in der Woche zu vereinbaren. „Dieses Projekt muss in eine mobilisierungs- und durchsetzungsfähige Tarifforderung münden, die im Zweifelsfall auch im Konflikt durchgesetzt werden kann“, betonte Peters.

Parallel dazu will die IG Metall in Ost und West tarifvertragliche Regelungen zur Arbeitszeitgestaltung vereinbaren. Der Tarifvertrag der Zukunft müsse sowohl die Flexibilitätsansprüche der Arbeitgeber als auch die Zeitgestaltungsinteressen der Beschäftigten berücksichtigen. Ins Unermessliche wachsende Arbeitszeiten mache die IG Metall ebenso wenig mit wie die schleichende Verlängerung der Arbeitszeiten. Dem Trend zum Arbeiten ohne Ende müssten Grenzen gesetzt werden. Voraussetzung dafür sei die tarifpolitische Absicherung der 35-Stunde-Woche. „Nicht als Einheitsarbeitszeit, aber als Plattform für die faire Gestaltung von Flexibilität.“ Geleistete Arbeitszeit müsse erfasst und vergütet werden. „Sie muss planbar und vom Einzelnen beeinflussbar sein“, sagte Peters. „Das nenne ich Zeitsouveränität.“ Zu solchen Formen der Arbeitszeitgestaltung, die sowohl Arbeitszeitinteressen der Unternehmen als auch die der Beschäftigten fair und verbindlich berücksichtigten, sage die IG Metall Ja. Peters sprach in diesem Zusammenhang auch für tarifvertragliche Regelungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und verbindliche Ansprüche zur Durchsetzung von Teilzeitarbeit aus.

Ziel der arbeitszeitpolitischen Initiative der IG Metall ist es, „eine gesellschaftlich und betrieblich gerechtere Verteilung der Arbeitszeit“ zu erreichen. „Angesichts anhaltender Massenarbeitslosigkeit dürfen wir nicht auf Dauer auf das Instrument der Arbeitsumverteilung verzichten“, sagte Peters. Die IG Metall wolle das vorhandene Arbeitsvolumen gerechter verteilen. Dazu sei ein langer Atem und ein tarifpolitisches Offensiv- und Gestaltungskonzept notwendig.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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